Warum Schwebfliegen nützlich sind

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 07.09.2021 - 10:29
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Schwebfliegen sind fleißige Blütenbesucher – sie ernähren sich von Nektar und Pollen © Jackie Tweddle/Shutterstock

Auffällig ist nicht nur die wespenähnliche Zeichnung, sondern auch das Flugverhalten der Schwebfliegen: Sie können in der Luft stehen bleiben und plötzlich blitzschnell voranschießen. Ihr Flug ist geräuschlos, ganz im Gegenteil zu Wespen, Bienen und Hummeln.

Schwebfliegen zählen zu den fleißigsten Nützlingen im Garten. In Mitteleuropa gibt es etwa 450 Schwebfliegen-Arten, davon leben 25 % als ­Larven von Blattläusen. Eine einzige Schwebfliegenlarve verzehrt bis zur Verpuppung mehrere hundert Blattläuse. Aufgrund ihrer schwarz-­gelben Warnfarbe wird sie auf den ers­ten Blick häufig mit Wespen verwechselt. Sie ist aber völlig ungefährlich und lebt nur von Nektar und Pollen. Gärtner sollten sie daher schützen.

Hunger auf Blattläuse

Um ihre Eier abzulegen, suchen die Schwebfliegen-Weibchen gezielt nach Blattlauskolonien, indem sie vor der Pflanze umherschweben. Sind reichlich Blattläuse vorhanden, legen sie die nur 1–2 mm langen Eier ab, insgesamt mehr als 1.000 Stück. Aus diesen schlüpfen bereits nach wenigen Tagen die gelblich weißen Larven, die sich sofort auf die Suche nach Blattläusen machen. Mit ihren stilettartigen Mundwerkzeugen ­stechen sie zu und saugen die Läuse aus. Dabei heben sie die Blattläuse mit ihren Mundwerkzeugen hoch. Die Larven befinden sich tagsüber unauffällig unter den Blättern und beginnen meist erst am späten Nachmittag zu fressen. Bis zur Verpuppung braucht eine Larve etwa 8 bis 11 Tage, je nach Temperatur.

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Die Schwebfliegenlarven haben es auf Blattläuse abgesehen. Die Eier werden deshalb gleich in Blattlauskolonien gelegt © Blackthorn Arable/Shutterstock

Schwebfliegen auf Winterurlaub

Schwebfliegen überwintern als erwachsene Tiere. An milden Wintertagen kommen sie sogar aus ihren Verstecken im Laub oder schützenden Ritzen hervor. Sie tauchen mit den ersten Frühjahrs­blühern in größerer Zahl auf und sind dann an ­Winterling, Huflattich, Dirndl und Weidenkätzchen zu finden.

Ein Teil der Schwebfliegen wandert jedoch wie Zugvögel im Spätsommer nach Süden und vermehrt sich dort. Sie können durchaus 25 km pro Stunde zurück­legen. Die nächste Generation kommt im Frühjahr wieder zurück.

So fördern Sie Schwebfliegen

Damit die Schwebfliegenlarven auch in Ihrem Garten ihr Werk verrichten, sollten Sie in der Nähe von gefährdeten Pflanzen – wie jungen Obstbäumen, Beerensträuchern oder Sommerblumen – Petersil, Kerbel und Dill wachsen und blühen lassen. Das erwachsene Insekt ernährt sich nämlich vom Blütenstaub der Doldenblütler und legt die Eier dann in benachbarte Kolonien ab. Auf diese Weise können sich im Jahr mehrere Generationen ent­wickeln.