Schwimmende Wasserpflanzen für den Gartenteich

Ein Artikel von GARTEN+HAUS/GMH | 27.06.2023 - 10:00
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Zusammen mit Seerosen bildet die Krebsschere ein attraktives Pflanzenensemble im Teich. Damit die Krebsschere sicher im Teich überwintern kann, ist eine Tiefe von mindestens 80 cm ratsam © GMH/Jörg Petrowsky

Für ein biologisches Gleichgewicht im Teich sind Wasserpflanzen wichtig, denn mit der richtigen Pflanzenauswahl lässt sich die Wasserqualität positiv beeinflussen. Auch tierische Teichbewohner schätzen die Pflanzen – auf jeden Fall den Schutz der Blätter.

Schwimmpflanzen und Schwimmblattpflanzen – Was ist der Unterschied?

Schwimmpflanzen sind Pflanzen, die frei auf der Wasseroberfläche oder unter Wasser schwimmen. Sie wurzeln nicht im Teichgrund. Hierzu zählt der heimische Froschbiss (Hydrocharis morsusranae): Er legt seine zierlichen seerosenähnlichen Blätter auf das Wasser und bildet kleine Teppiche. Im Juli bis August zeigen sich die weißen Blüten. Das Hornkraut (Ceratophyllum demersum) ist eine Schwimmpflanze, die unter Wasser zuhause ist und dort frei schwimmt. Die Pflanze ist ein idealer Sauerstoffspender. Die vorderen Triebspitzen überwintern und wachsen im nächsten Jahr weiter.

Im Gegensatz zu diesen Schwimmpflanzen sind Schwimmblattpflanzen Gewächse, die im Teichgrund wurzeln und ihre Blätter auf die Wasseroberfläche legen. Hierzu zählen z. B. die Seerose (Nymphaea) oder der Wasserknöterich (Persicaria amphibia). Diese Art ist bei uns heimisch, ihre länglich-lanzettlichen Blätter liegen auf dem Wasser, im Sommer bilden sich schöne zartrosa Blütenähren. Wasserknöterich eignet sich besonders für große Teiche, die ideale Pflanztiefe liegt bei 30 bis 60 cm.

Klares Wasser durch schwimmende Wasserpflanzen

Schwimmpflanzen und Schwimmblattpflanzen sind ein wichtiges Mittel, um das Gleichgewicht im Teich positiv zu beeinflussen. Diese Pflanzen nehmen über ihre Wurzeln und ihr Unterwasserlaub überschüssige Nährstoffe auf, ihr Grün gibt Sauerstoff ins Wasser ab. Sauerstoff im Wasser bildet die Lebensgrundlage für viele Mikroorganismen wie Wasserflöhe, die auch das Wasser mit reinigen. Umgekehrt führt ein Mangel an Sauerstoff und ein zu hoher Nährstoffgehalt zu einem übermäßigen Algenwachstum.

Mit dem Einsatz der richtigen Pflanzen lässt sich das Teichwasser daher klar und sauber halten. Ein weiterer positiver Effekt ist die Beschattung des Wassers durch die Blätter. Algen wird das lebensnotwendige Licht genommen, das Wasser erwärmt sich nicht zu stark und kühles Wasser ist sauerstoffreicher. Außerdem finden Fische unter dem Blattwuchs Nahrung und Unterschlupf.

Tipp: Als Faustregel gilt: Die Wasseroberfläche sollte zu mindestens zwei Dritteln sichtbar sein. Breiten sich die Pflanzen doch einmal zu sehr aus, lassen sich Schwimmpflanzen wie Wasserhyazinthe, Hornkraut oder Krebsschere einfach mit einer Harke abschöpfen. Das Pflanzenmaterial gibt übrigens einen sehr guten Kompost und kann so dem Kreislauf im Garten wieder zugeführt werden.

Gelungene Pflanzen-Kombinationen im Wasser

Die Kombination verschiedener Teichpflanzen macht erst den Charme eines Teiches aus. Besonders reizvoll ist der Kontrast von hochragenden Pflanzen mit Gewächsen, die sich flach auf der Teichoberfläche ausbreiten – das bringt Spannung in eine Pflanzung.

Ein Beispiel ist die Kombination von Rohrkolben (Typha angustifolia) in der Sumpfzone und Hechtkraut (Pontederia cordata) in der Flachwasserzone, das mit seinen prächtig blauen Blütenkolben überzeugt. Die Wassermitte können Seerosen (Nymphaea) oder Wasserknöterich (Persicaria amphibia) zieren.
Auch das Zusammenpflanzen von Hechtkraut (Pontederia lanceolata) mit der gelbblühenden Seekanne (Nymphoides peltata) ergibt ein interessantes Farb- und Formenspiel. Ein weiteres empfehlenswertes Ensemble bildet die Seerose (Nymphaea) zusammen mit Krebsschere (Stratiotes aloides) und Froschbiss (Hydrocharis morsusranae). Mitunter gibt es im Fachhandel schon fertig bepflanzte Körbe, die geeignete Pflanzkombinationen beinhalten.

Auch auf der Terrasse im Kübel lassen sich solche kleinen Wasserparadiese schaffen. Hierzu eignen sich wärmeliebende Pflanzen wie die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) oder die dekorative Krebsschere (Stratiotes aloides) bestens. Besonders dekorativ ist die kleine Papageienfeder (Myriophyllum), auch Tausendblatt genannt und eigentlich eine Unterwasserpflanze. Die zierlichen Blattspitzen liegen dekorativ auf der Wasseroberfläche, im Gefäß wachsen die Spitzen auch effektvoll über den Gefäßrand hinaus.

Tipp: Wenn Sie Krebsscheren ansiedeln möchten, sollte der Teich mindestens 80 cm tief sein, damit die Pflanze gut über den Winter kommt. Im Winter sinkt die ganze Pflanze auf den Teichgrund, um dort zu überwintern. Im Frühjahr treiben die Pflanzen dann wieder an die Wasseroberfläche.

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