Trauer-Rosenkäfer: Schädlich oder ganz harmlos?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 31.05.2023 - 10:29
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Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) haben es auf den Pollen der Blüten abgesehen, richten jedoch keinen ernst zu nehmenden Schaden an © Christiane Bartal

Schwarze Deckflügeln mit kleinen weißen Pünktchen und leichter Behaarung, vor allem bei jüngeren Exemplaren – wenn diese Beschreibung zutrifft, dann haben Sie einen Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) in Ihrem Garten entdeckt. Das ist jedoch kein Grund zur Sorge, ganz im Gegenteil: Das Auftreten dieser Rosenkäfer-Art ist sogar ein Hinweis darauf, dass Ihr Garten naturnah bewirtschaftet wird und ausreichend nahrhafte Blüten bietet. Die erwachsenen Käfer sitzen häufig in Blüten, denn sie ernähren sich von deren Pollen.

Rosenkäfer kennen wir üblicherweise als grün metallisch glänzende Käfer. Hierbei handelt es sich meist um den Gemeinen Rosenkäfer (Cetonia aurata), der sich ebenfalls mit Begeisterung auf pollenreiche Blüten stürzt, um sich dort zu laben. Seine Larven, Engerlinge genannt, sind häufig im Kompost oder Hochbeet zu finden, ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und knabbern – im Gegensatz zu den Engerlingen von Mai- und Junikäfern – in der Regel nicht an lebenden Pflanzenwurzeln. Auch sie sind also nicht als Schädlinge zu betrachten, sondern eher als Kompost-Beschleuniger und sollten daher in keinem Fall vernichtet werden.

Genauso ist das auch beim weniger farbenprächtigen und deutlich kleineren Trauer-Rosenkäfer. Sein natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Nordafrika und dem restlichen Mittelmeerraum bis mittlerweile in den Norden Deutschlands. Durch die zunehmend milden Winter verlagert sich sein Vorkommen immer weiter in den Norden.
Die Käfer sind vorwiegend von Mai bis Juli unterwegs. Blütenreiche Wiesenflächen und Rosengärten ziehen sie magisch an, es müssen aber nicht unbedingt Rosengewächse sein, auf denen sie sich niederlassen.

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