Wie Sie Insekten im Winter helfen können

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 13.12.2023 - 10:39

Denken Sie in der kalten Jahreszeit immer daran, dass in jedem Halm, unter jedem Haufen Laub oder Totholz oder in Erdlöchern vermutlich jede Menge Insekten ihre Winterstarre halten und dabei nicht gestört werden sollten. 
Der Organismus der Insekten fährt im Herbst und Winter herunter. Das Herz schlägt langsamer, die Körpertemperatur fällt ab und die Tiere verbrauchen insgesamt weniger Energie. Manche versammeln sich zu einer Art Traube, in der die Temperatur sind ganz so schnell absinkt. Marienkäfer oder Bienen überwintern auf diese Art in Schuppen, Garagen  oder unter Dächern. Man kann den Tieren aber auch bewusst bei der Überwinterung helfen.

Insektenhotel als Winterquartier

shutterstock_1987990865.jpg

Ein Insektenhotel ist eine ideale Überwinterungshilfe © Horst-Koenemund/Shutterstock

Insektenhotels sind nicht nur im Sommer ein willkommener Unterschlupf für Insekten. Auch im Winter können sie eine wichtige Funktion erfüllen. Durch die Verwendung unterschiedlicher Füllmaterialien können verschiedene Arten angelockt und gleichzeitig "warm" gehalten werden. Bei der Ausstattung sollten ausschließlich Naturmaterialien verwendet werden. Geeignete dafür sind Zapfen, Ziegel-, Ton- oder Lehmsteine, dünne Äste, Stroh, angebohrtes Hartholz und naturbelassene Holzwolle. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lassen sich solche Überwinterungshilfen ganz einfach selbst anfertigen. 
Es ist ratsam, das Insektenhotel auch im Winter nach Süden auszurichten, um den Tieren so viel Sonnenlicht wie möglich zu bieten. Ein windgeschützter Standort, an dem keine Feuchtigkeit entsteht, ist ebenfalls empfehlenswert.

Haben sich Insekten erst einmal in dieser oder einer anderen Nisthilfe niedergelassen, sollte der Standort keinesfalls verändert werden. Auch wenn der Gedanke verständlich ist, die Tiere in einem wärmeren Ort wie der Garage zu überwintern, würde dies einen sicheren Tod für die Insekten bedeuten. Ein plötzlicher Temperaturumschwung könnte fatal sein. Die Insekten glauben dann, es sei bereits Frühling. In der Folge würden sie aktiv werden und Energie verbrauchen, die ihnen aufgrund mangelnder Nahrungsquellen zu dieser Zeit nicht zur Verfügung steht.

shutterstock_1607985130(1).jpg

Viele Insekten legen ihre Eier in abgebrochene Stängel © JSvideos/Shutterstock

Alternativen zum "Hotel"

Es ist keineswegs zwingend nötig, dass Insekten im "Hotel" überwintern. Ein Garten bietet unzählige Möglichkeiten, wo die kleinen Tiere Unterschlupf finden können. Verdorrte Stängel, abgetrennte Äste oder nicht entferntes Laub, idealerweise als Haufen, sind beliebte Plätze. Viele Larven überwintern in abgebrochenen Halmen oder grau gewordenen Stängeln. Außerdem sammelt sich gerade im Herbst viel Totholz im Garten an. Lassen Sie unaufgeräumte Ecken im Garten bestehen und beginnen Sie nicht, alte Äste wegzuräumen oder das Laub doch noch auf den Kompost zu schichten. Die Insekten werden es Ihnen danken.

Eine Hecke aus Totholz bietet perfekte Voraussetzungen für Insekten und andere Kleintiere. Dazu steckt man zwei Reihen dicke Rundhölzer in die Erde. Die Entfernung der Hölzer ist von der Länge der Zweige bzw. des Totholzes abhängig. Mit diesem wird nämlich anschließend der Zwischenraum aufgefüllt, sodass eine Holzhecke bzw. ein Holzzaun entsteht. Dieser kann abgesehen von der ökologischen Wirkung auch als Gestaltungselement und Raumtrenner im Garten dienen. 
 

shutterstock_2357403363 Kopie.jpg

In solch einer Totholzhecke fühlen sich Insekten besonders wohl © crystaldream/Shutterstock