Nistkasten für Spatzen

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 14.03.2023 - 13:57
Nick Vorobey_shutterstock_416523508.jpg

Der Spatz oder Haussperling ist im Westen Mitteleuropas imm seltener anzutreffen © Nick Vorobey/Shutterstock

Als Nischen- und Höhlenbrüter, der notfalls sein Nest auch in Hecken oder Büschen bauen kann, fand der Haussperling (Passer domesticus) früher reichlich Nistmöglichkeiten an oder in der Nähe von Gebäuden. Unter ­losen Dachpfannen oder in anderen Hohlräumen im Dachbereich, in Mauerlöchern oder Nischen unter Vordächern oder in der Fassade, in verwaisten Schwalbennestern oder Spechthöhlen – der Spatz konnte bei der Wahl seiner Kinderstube aus dem Vollen schöpfen.

Moderne oder sanierte Gebäude hingegen bieten mit ihren glatten Fassaden kaum mehr Nistmöglichkeiten. Die Bestände des Haussperlings sind in der zweiten Hälfte des 20. Jh. im Westen Mitteleuropas derart zurückgegangen, dass die Art sogar in die Vorwarnliste bedrohter ­Arten aufgenommen wurde. Zum Glück ist es gar nicht schwer, den Piepmatz zu fördern.

So helfen Sie dem Haussperling

• Ein naturnaher Garten mit Wildkräutern und heimischen Wildobsthecken bieten dem Spatz Nahrung und Rückzugsorte.

• Vermeiden Sie synthetische Pflanzenschutzmittel, da Spatzen gerne auch bei sog. Schädlingen zubeißen.

• In „wilden Ecken“ im Garten findet der Vogel viele seiner Leibspeisen.

• Speziell für Sperlinge konstruierte Nistkästen erleichtern die Aufzucht der Jungen. Hängen Sie diese an einen geschützten, katzensicherern Dachvorsprung oder Baum.

Den Nistkasten für Haussperlinge können Sie auch im GARTEN+HAUS Online-Shop kaufen!
>> Spatzen-Nistkasen im GARTEN+HAUS Shop ansehen

Schon mal von der „Spatzensteuer“ gehört?

Früher waren die Spatzen verschrien, da sie in Scharen von Getreide, Saatgut und Viehfutter naschten. Die Körnerfresser konnten die Ernteerträge derart mindern, dass im 18. Jh. sogar ein „Kopfgeld“ auf den Vogel ausgesetzt wurde. Es mussten – je nach Gegend – 10 bis 20  Spatzenköpfe pro Jahr an die Beamten abgegeben werden. Wer nicht liefern konnte, hatte eine Gebühr zu entrichten, die im Volksmund „Spatzensteuer“ genannt wurde.

Heutzutage haben die Landwirte längst kein Problem mehr mit den Piepmätzen. Effiziente Ernte­maschinen hinterlassen so gut wie keine Nahrung mehr auf den Feldern und Nutztiere werden hauptsächlich drinnen gehalten – zum Leidwesen der Sperlinge. Der Einsatz von Pestiziden reduziert zusätzlich die tierische Nahrung wie Raupen und Käfer, auf die der Spatzennachwuchs in den ersten Lebenstagen angewiesen ist. Keine leichte Zeit also für die Spatzen.