Die Schlüsselblume bringt Farbe in den Frühlingsgarten und ist in der Naturheilkunde ein probates Heilmittel © crystaldream/Shutterstock
Im christlichen Volksglauben wird das „Himmelschlüsserl“ mit dem hl. Petrus in Verbindung gebracht. Als der heilige Petrus seinen Schlüssel zum Himmelstor fallen gelassen hat, wuchs genau an der Stelle, wo dieser auf die Erde traf, ein Himmelschlüssel aus dem Boden – so die mittelalterlichen Aufzeichnungen über den Frühjahrsblüher. Der lateinische Name Primula veris bedeutet wörtlich übersetzt „Die erste des Frühlings“ (ver = Frühling). Ein Hinweis auf die zeitige Blüte von März bis Mai.
Schlüsselblumentee löst Schleim in den Atemwegen und lindert Entzündungen im Hals- und Mundbereich © FotoHelin/Shutterstock
Dass die Schlüsselblume nicht nur hübsch aussieht, sondern auch wertvolle Heilkräfte besitzt, weiß man schon seit dem Mittelalter. Zu jener Zeit heilte man Schlaflosigkeit, Nervosität und Lähmungen damit. Hildegard von Bingen sprach der Pflanze auch eine gewisse Wirkung gegen die Luftdämonen zu, von denen manche Menschen geplagt werden. Sie meinte damit Melancholie und depressive Verstimmungen.
Erst seit gut 100 Jahren ist auch die schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung von Primula veris bekannt. Diese ist den Saponinen (in den Wurzeln enthalten) zu verdanken, die auch zähen Schleim verflüssigen. Die Salycilate reduzieren Entzündungen, senken Fieber und stillen Schmerzen.
Die zusätzliche entwässernde Wirkung der Pflanze kommt v. a. älteren, herzkranken Menschen zugute.
Auch bei allgemeiner Nervosität, Unruhe und Einschlafschwierigkeiten kann die Schlüsselblume helfen: Nehmen Sie dafür zweimal pro Tag einen Esslöffel Schlüsselblumensirup zu sich.
Außer zu Sirup und Tee lässt sich die Frühlingsprimel auch zu einer Tinktur oder einem Öl verarbeiten. Probieren Sie es einfach selbst aus!
Der Schlüsselblumensirup hilft bei Husten und lindert Kopfschmerzen und Nervosität.
So funktioniert die Herstellung:
1. 1 kg braunen Zucker mit 1 l Wasser zum Kochen bringen. So lange auf kleiner Flamme kochen, bis die Flüssigkeit sirupartig ist.
2. Rund 3 bis 4 Handvoll Schlüsselblumenblüten mit Kelch unterrühren und nochmal aufkochen.
3. In Gläser abfüllen und kühl lagern.
Sowohl die Blüten als auch die Wurzeln der Schlüsselblumen besitzen Heilkräfte © Ajdin Kamber/Shutterstock
Für die Ernte aus dem eigenen Garten setzen Sie die Pflänzchen am besten im Herbst an einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Erde sollte locker und kalkhaltig sein (mischen Sie Gartenkalk oder Sand unter zu schwere Böden), damit sich die Schlüsselblume wohlfühlt. Lassen Sie einen Abstand von rund 10 cm zwischen den Pflanzen.
Die Schlüsselblume wird bis zu 30 cm hoch und kommt besonders gut in Kombination mit anderen Frühjahrsblühern wie Tulpen, Hyazinthen oder Krokussen zur Geltung.
Die Vermehrung funktioniert über Selbstaussaat oder Teilung (Herbst).
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