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Grundsätzlich schätzen die Fachleute der Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) das Risiko einer Ansiedlung des Japankäfers (Popillia japonica) in Mitteleuropa als hoch ein. Die klimatischen Bedingungen und das Nahrungsangebot spielen ihm in die Karten, die extensive Grünland- und Ackernutzung begünstigt seine Entwicklung. Weniger geeignet sind Gebiete mit vorherrschenden Nadel- und Mischwäldern.
Nachdem er in Italien und der Schweiz bereits 2014 bzw. 2017 in größerer Menge nachgewiesen wurde, haben aktuelle Funde auch einzelne Einschleppungen in Deutschland und Slowenien gezeigt sowie erneute Ausbrüche in Italien und der Schweiz.
Aber was macht den Sechsbeiner eigentlich so gefährlich?
Gleich eins vorweggenommen: Als reiner Pflanzenfresser stellt er weder für Menschen noch Tiere eine direkte Gefahr dar. Er ist aber ein bedeutender Schädling an zahlreichen Nutz- und Wildpflanzen und damit ein hohes wirtschaftliches Risiko. Die EU listet ihn daher als prioritären Quarantäneschädling (UQS). Sein Auftreten und eventuelle Funde sind von jeder Person meldepflichtig und die entscheidendste Maßnahme ist seine frühe Erkennung, denn wichtig ist es v.a. die Verbreitung von Eiern und Larven über Erdballen oder Transportmittel zu verhindern.
Die Meldung ist einfach über eine neue Online-Plattform möglich, wo Jeder verdächtige Funde unter der Angabe von Funddaten melden kann. Anhand der hochgeladenen Fotos können Experten die Funde beurteilen und bestimmen, es kann nämlich leicht zu Verwechslungen kommen, v.a. mit dem Südlichen Getreidelaubkäfer und dem Gartenlaubkäfer.
Wie sieht der Japankäfer aus?
Popillia japonica ist ca. so groß wie eine Kaffeebohne und trägt schillernd kupferfarbige Flügeldecken, Kopf und Brustschild sind metallisch grün. Am Hinterleib trägt er beidseitig je fünf weiße Haarbüschel und zusätzlich am Hinterende noch zwei Haarbüschel. Seine Larven sehen aus wie Engerlinge und bis zu 30mm groß (sie sind nur mikroskopisch eindeutig zu bestimmen).
Während die Larven unterirdisch an Wurzeln von Gräsern und krautigen Pflanzen und bringen sie zum Absterben. Die erwachsenen Käfer fressen typischer Weise an Laubblättern und skelettieren diese indem sie das Blattgewebe zwischen den Adern herausfressen. Bei starkem Auftreten kann es dazu kommen, dass ganze Gruppen von Japankäfern einzelne Pflanzen völlig kahlfressen und die Nachbarpflanzen unberührt bleiben. Das Auftreten der Käfer würde sich hierzulande zwischen Juni und Mitte September abspielen.