Viele Konsumenten denken, mit einem lebenden Christbaum besonders umweltfreundlich zu handeln. „Dabei leisten Weihnachtsbäume aus Kulturen einen wesentlich größeren Umweltbeitrag. 80 % der Weihnachtsbäume kommen in Österreich aus eigenen Christbaumkulturen. Nach Weihnachten werden die Bäume zu wertvollem Kompost oder spenden als Heizgut Wärme. Lebende Christbäume kosten hingegen ca. das Doppelte zum geschnittenen Baum, aber erleben zu 90 Prozent kein zweites Weihnachtsfest, weil sie nicht „artgerecht“ gezogen und gepflegt wurden.
Lebendbaum: schön und groß funktioniert nicht im Topf
Wer trotz dieser Überlegungen am Heiligen Abend einen lebenden Baum aufstellen möchte, sollte einige Punkte beachten. Die in Österreich so beliebte Nordmannstanne mit ihrem sattgrünen weichen Nadelkleid eignet sich nicht als Topfbaum, denn sie ist ein Tiefwurzler. So hoch der Baum ist, so tief reichen seine Wurzeln hinab, entsprechend der Baumbreite, greifen auch seine Wurzeln um sich. Für ein Bäumchen mit nur einem Meter Höhe müsste der Topf mindestens 100 Liter Erde fassen. Dies entspricht einem Topf von 50cm Durchmesser und 50cm Höhe. Schuster: „Die meisten Topfbäume werden vor Weihnachten aus dem Boden ausgegraben, die wichtigsten Wurzeln werden damit gekappt. Bei den beliebten Tannenarten führt dieser radikale Wurzelschnitt zu massiven Schäden, diese Bäume können nach Weihnachten meist nicht mehr weiter wachsen.“
Kleine im Topf gezogene Fichten können als Lebendbaum funktionieren
Fichten sind Flachwurzler und daher die bessere Wahl. Generell gilt: Der Baum muss schon im Topf großgezogen worden sein und dieser muss möglichst groß sein, um dem Bäumchen gute Lebensbedingungen zu garantieren. Der lebende Christbaum sollte nur ganz kurz in der – möglichst kühlen – Wohnung stehen, ideal ist ein Wintergarten. „Ist es zu warm, erlebt der Baum den Sommer und geht in Saft. Stellt man ihn nach den Festtagen wieder hinaus, erfriert der Baum schlichtweg“, weiß Schuster: „Ein ‚Nachteil‘ der Fichten: Sie stechen leicht und wurden deshalb von der Nordmannstanne verdrängt.“
Fazit: Der Lebendbaum im Topf eignet sich für jene, die einen kleinen Christbaum haben möchten, den sie gerne hegen und pflegen. Wer einen großen Christbaum haben möchte, greift besser zum Naturbaum von heimischen Bauern.
Tipps für Lebendbäume
- Der Lebendbaum muss langsam an die Wärme gewöhnt werdenEr sollte in einem möglichst kühlen Raum – auf keinen Fall in der Nähe der Heizung – stehen.Er muss regelmäßig gegossen werden, darf aber nicht im Wasser stehen (Wassermenge: täglich etwa 4 Liter pro 10 cm Stammdurchmesser) und darf auf keinen Fall austrocknen.Alle zwei Tage sollte der Baum mit Wasser besprüht werden.Der Lebendbaum sollte nur für maximal eine Woche in der Wohnung belassen werden und dann an einen kühlen Ort (z.B. auf den Balkon) gestellt werden.
Infos zu Christbäumen und Adressen zum Ab-Hof-Verkauf und Stand-Verkauf der Bauern:
www.weihnachtsbaum.at