Rotpustelkrankheit vorbeugen und bekämpfen

Ein Artikel von Christiane Bartal | 29.01.2018 - 11:49

Meist sind es bereits abgestorbene Äste, die von orangeroten, stecknadelkopfgroßen Punkten übersät sind. Es handelt sich dabei um die Fruchtkörper des Rotpustelpilzes (Nectria cinnabarina) – ein Befall wird als Rotpustelkrankheit bezeichnet. Vorwiegend sind Laub- und Obstbäume davon betroffen, aber auch Beerensträucher.

Auch wenn der Pilz hauptsächlich auf Totholz vorkommt, ist er nicht zu unterschätzen: Als Schwächepilz und Wundparasit kann er auch junge Bäume befallen, die beispielsweise durch Trockenheit geschwächt sind. Gesundes Gewebe greift er ebenso an, wenn er beispielsweise über Infektionen oder Wunden eindringen kann. Die Folge: Der Rotpustelpilz verstopft die Saftbahnen und gibt toxische Stoffwechselprodukte ab. Das Gewebe stirbt ab, die Rinde verfärbt sich oder bildet tumorartige Wucherungen. Bei einem starken Befall besteht sogar Bruchgefahr.

Was tun gegen die Rotpustelkrankheit?

Haben Sie in Ihrem Garten bereits Gehölze mit den charakteristischen roten Pusteln entdeckt, greifen Sie am besten zur Schere: Schneiden Sie die betroffenen Äste bis 20 cm tief in das gesunde Holz zurück (am besten bei Windstille, um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern). Entsorgen Sie das Schnittgut über den Hausmüll oder durch Verbrennen, keinesfalls über den Kompost.

Einen Befall vorbeugen können Sie durch gute Standortbedingungen, eine zusätzliche Bewässerung und kalibetonte Düngung. Führen Sie Schnittmaßnahmen nur bei trockener Witterung und Windstille durch und lassen Sie Schnittwunden möglichst klein ausfallen. Also besser öfter dünnere Äste schneiden als eine große Schnittmaßnahme vornehmen. Vermeiden Sie es, sie Baumrinde beim Rasenmähen zu beschädigen.

Achten Sie bereits beim Kauf auf widerstandsfähige Sorten und entscheiden Sie sich besser für Gehölze mit Wurzelballen. Wurzelnackte Pflanzen trocknen leicht aus, was sie anfällig für eine Infektion macht.