Machen Erdäpfel dick?

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 19.11.2021 - 13:35
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Ob Erdäpfel dick machen, kommt ganz auf die Zubereitung an. Je fettärmer, desto besser! © LDprod/Shutterstock

Der durchschnittliche Österreicher isst 52 kg Erdäpfel in einem Jahr. Doch macht die stärkehaltige Knolle wirklich dick? Die Antwort lautet: Nein! 100 g Erdäpfel enthalten nur 77 kcal. Dabei sind sie reich an Vitamin C, Kalium, Kalzium und Magnesium. Die Knollen bestehen zu rund 16 % aus Kohlenhydraten, was ihnen den Ruf als Dickmacher eingebracht hat.

Völlig zu Unrecht – Erdäpfel machen dank der Kohlenhydrate lange satt. Nur, wenn sie mit zu viel Fett zubereitet werden, schnellen die Kalorienwerte rasch in die Höhe. Als bekanntestes Beispiel sind hier zuerst Pommes frites zu nennen. ­Erdäpfel haben eine Struktur, die Fett geradezu aufsaugt – das Frittierfett zieht also schnell in die Knolle ein. Auch Erdäpfelpüree mit übermäßig Butter oder vor Öl triefende Braterdäpfel tun der schlanken Linie nicht gut. Am besten bepinseln Sie die geschnittenen Erdäpfelspalten mit ­wenig Öl und garen sie im Backrohr goldbraun.

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Mit oder ohne Schale kochen?

Erdäpfel sollten immer mit Schale gekocht werden. Auf diese Weise gehen nur wenige wasserlösliche Vitamine beim Garen verloren. Allerdings: Kochen Sie die Erdäpfel nur dann in Wasser, wenn es unbedingt sein muss – also z. B. für Erdäpfelsalat oder Salzerdäpfel.

Mehr Vitamine bleiben bei der Zubereitung im Backrohr erhalten – hier beträgt der Verlust rund 15 %.
Noch besser ist es, Erdäpfel im Druckkochtopf oder im Dampfgarer zuzubereiten. Hier kommen sie nicht mit Wasser, sondern mit Dampf in Berührung, was wieder den Vitaminverlust minimiert.

Wussten Sie, dass ...

... die Erdäpfelstaude früher als Zierpflanze in Europas Gärten stand? Das hatte sie ihren hübschen Blüten und den üppigen Blättern zu verdanken. Niemand kam zu Beginn auf die Idee, auch unter der Erde nachzusehen. Nach Europa gebracht haben die ursprünglich aus Südamerika stammende Pflanze die Spanier – um die Mitte des 16. Jh. herum. Danach dauerte es noch rund 100 Jahre, bis die Europäer die Erdäpfel auch als Nahrungsmittel entdecken. Landwirtschaftliche Relevanz erreichte die Knolle dann erst im 18. Jahrhundert.