Frühkartoffeln vorkeimen lassen

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 13.02.2023 - 09:04

Wozu vorkeimen?

Das Vorkeimen von Frühkartoffeln hat gleich mehrere Vorteile:

  • Die Kartoffeln sind um bis zu zwei Wochen früher erntereif. Insbesondere Frühkartoffeln sind dadurch bereits ab Mitte Mai bereit zur Ernte.
  • Der Ertrag erhöht sich um bis zu 10 bis 20 %.
  • Die Knollen sind weniger anfällig für die Krautfäule und für einen Befall mit dem Kartoffelkäfer.
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Die Kartoffeln lassen sich entweder in einer Holzkiste, etwa zur Hälfte mit Erde bedeckt, oder ohne Erde, aber ausreichend feucht in Eierwaben vorkeimen. In diesem Fall werden die Knollen aufrecht in die Mulden gelegt © Christine Kuchem/Shutterstock

So funktioniert's:

1. Kartoffeln ab Mitte Februar (4 bis 6 Wochen vor dem Legen) flach nebeneinander in mit etwas Erde befüllte Holzsteigen legen. Dafür ca. 5 cm hoch lockere, feuchte Erde einfüllen, die Knollen waagrecht auslegen (sodass die meisten Keimlinge nach oben ragen) und leicht in die Erde drücken. Die Kartoffeln sollten etwa zur Hälfte aus der Erde ragen.

Auch Eierkartons sind zum Vorkeimen geeignet – die Kartoffeln werden dazu aufrecht und ohne Substrat hineingesetzt. Bei der substratlosen Methode die Knollen mit Wasser besprühen und die Eierkartons mit einer Plastikhülle abdecken, damit die Luftfeuchtigkeit erhalten bleibt.

2. Holzkisten bzw. Eierkartons in einen hellen, unbeheizten Raum bei max. 15 °C stellen. Wärmer sollte es nicht sein, da in diesem Fall nur lange, bleiche Keimlinge entstehen würden. Die Erde sollte immer leicht feucht sein, daher evtl. immer wieder mit Wasser besprühen. Binnen weniger Wochen beginnen die Kartoffeln zu keimen und kurze, kräftige Austriebe zu bilden.

3. Die vorgekeimten Kartoffeln können ins Gemüsebeet gepflanzt (gelegt) werden, sobald die kräftigen Lichtkeime etwa 2 cm lang sind – zwischen Ende März und Mitte April. In der mit Erde befüllten Kiste hat sich bereits ein Wurzelnetz gebildet – dieses am besten mit einem scharfen Messer wie einen Blechkuchen in Stücke schneiden und die Knollen einzeln in Reihen auf ca. 30 cm Abstand pflanzen.

4. Knollen so tief setzen, dass die Keime (u. a. als Frostschutz) ein paar Zentimeter hoch mit Erde bedeckt sind. Als Faustregel gelten 10 bis 15 cm Pflanztiefe. Dabei etwas Kompost in das Pflanzloch geben.

Tipp: Die Kartoffelernte lässt sich noch weiter verfrühen, wenn Sie das Beet mit Vlies abdecken.

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Kartoffeln werden in Reihen mit ca. 30 cm Pflanzabstand gelegt. Weil Kartoffeln Starkzehrer sind, lohnt sich dabei eine kleine Gabe Kompost © Peter Turner Photography/Shutterstock