Glücksklee: So lebt er besonders lange

Ein Artikel von Christiane Bartal | 09.01.2018 - 14:33

Warum hat eigentlich der Glücksklee im Töpfchen immer vier Blätter? Um uns zu Glück zu verhelfen, haben die Gärtner in die Trickkiste gegriffen: Als „Glücksklee“ wird der aus Mexiko stammende Vierblättrige Sauerklee (Oxalis tetraphylla, syn. O. deppei) kultiviert, der im Gegensatz zum heimischen Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) und zum Weiß-Klee (Trifolium repens) – wie sein Name bereits verrät – immer vier Blätter (eigentlich Teilblätter) hat. Einige Sorten dieser Art sind mit der rotbraunen Blattmitte sehr dekorativ. Bei entsprechender Pflege entfalten sie obendrein hübsche hellviolette Blüten.

Mit unserem heimischen Weiß-Klee von der Wiese ist der „Glücksklee“ also nicht einmal verwandt. Doch obwohl der Vierblättrige Sauerklee mehrjährig ist, landet er oft wenige Wochen nach Silvester im Müll. Meist liegt die Ursache für sein unerwartet kurzes Leben in einer falschen Pflege. Dabei gilt es nur drei wesentliche Dinge zu beachten.

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Geben Sie Ihrem Glück eine Chance! Glücksklee (Oxalis tetraphylla) hält mit der richtigen Pflege länger als Sie denken © Burkhard Trautsch/Shutterstock.com

Die richtige Pflege

1. Gleich umtopfen!
Der aus Mexiko stammende Glücksklee ist eigentlich mehrjährig, sofern er richtig gepflegt wird. Meist sind die Töpfe, in denen Glücksklee verkauft wird, sehr eng bemessen. Topfen Sie ihn daher am besten gleich in einen größeren Topf mit gewöhnlicher Blumenerde um, der ruhig um ein Vielfaches größer sein kann. Klee ist wuchsfreudig und wird den Platz bald dankbar einnehmen.

2. Kühler Standort
Stellen Sie den Topf an einen hellen, gerne auch sonnigen und kühlen Platz (10 bis 15 °C). Trockene Heizungsluft verträgt der Glücksklee hingegen nicht gut. Paradoxerweise ist der Platz im warmen Wohnzimmer, womöglich noch am Fensterbrett über dem Heizkörper, kein geeigneter Ort. Steht der Glücksklee zu warm und dunkel, bildet er lange, weiche Triebe mit nur wenig Blättern („Geiltriebe“). Die Pflanze fällt daraufhin regelrecht auseinander.

3. Zunächst wenig gießen
Gießen Sie Ihren Glücksbringer bis Ende März nur sparsam, sobald sich das Substrat an der Oberfläche trocken anfühlt. Ab April beginnt die Wachstumsphase, in der sich der Klee über ein gleichmäßig feuchtes Substrat alle zwei bis drei Wochen über eine Düngergabe freut. Vermeiden Sie Staunässe.

>> Warum macht mein Glücksklee schlapp?

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Falsche Pflege! Auf Lichtmangel und für zu hohe Zimmertemperaturen reagiert der Glücksklee mit langen Geiltrieben © Vincent Scherer/Shutterstock

Glücksklee im Garten

Im Sommer, ab Ende April, können Sie den Glücksklee an einen geschützten Platz im Beet oder in den Steingarten setzen. Ideal ist ein heller bis halbschattiger Standort. Er macht sich aber auch im Topf auf Balkon oder Terrasse gut. Alle zwei bis drei Wochen mit Blumendünger versorgen.

Die roten Blüten erscheinen ab Mai bis spät in den Herbst. Stellen Sie im August das Gießen ein, sodass die Blätter einziehen. Im Spätsommer bildet die Pflanze unterirdische Brutzwiebelchen, die im Herbst nach dem Abfrieren der Blätter aus der Erde geholt und in Erde eingeschlagen dunkel und kühl überwintert werden. Im nächsten Frühjahr werden die Zwiebelchen dann wieder ins Freie gepflanzt. In milden Wintern überleben „vergessene“ Zwiebeln und treiben wieder aus.

Tipp: Glücksklee im Topf kann durch Teilung oder Aussaat vermehrt werden.