Gummifluss an der Kirsche – was tun?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 23.01.2018 - 16:49

Ist ein Baum von der Gummosis betroffen, tritt aus der Rinde eine bernsteinfarbene, gallertartige Masse aus, ähnlich dem Harzfluss bei Nadelbäumen. Sogar an den Früchten kann sich das Phänomen zeigen. Obwohl man von der „Gummifluss-Krankheit“ spricht, handelt es sich nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um ein Symptom für unterschiedliche Schadfaktoren. Das können Pilz- oder Bakterieninfektionen (z. B. Monilia), Schädlingsbefall, Frostschäden, mechanische Verletzungen oder auch ungünstige Standortbedingungen (staunasse oder sandig-trockene bzw. saure Böden) sein.

Vom Gummifluss betroffen ist vor allem die Gattung Prunus, also u.a. Kirschen, Zwetschken und Pfirsiche, und darunter meist ältere Exemplare. Dabei tritt nicht nur an der betroffenen Stelle „Gummi“ aus, sondern auch an scheinbar unverletzten. Gummifluss wirkt sich ungünstig aus, indem er die Leitungsbahnen verstopft, was den Baum – gerade in Trockenperioden – zusätzlich schwächt. Außerdem kann es zu Ernteausfällen und zum Absterben einzelner Astpartien kommen. Im schlimmsten – und eher seltenen – Fall stirbt der ganze Baum.

Was tun gegen den Gummifluss?

Das beste Mittel gegen Gummifluss ist vorbeugen: Fragen Sie gezielt nach Sorten, die resistent gegen Kräuselkrankheit und Minilia-Spitzendürre sind (etwa ‘Regina’, ‘Sylvia’ oder ‘Burlat’ bei Süßkirschen). Damit haben Sie eine der möglichen Ursachen schon ausgeschlossen.

Sorgen Sie außerdem für ideale Standortbedingungen: einen humusreichen und ausreichend mit Wasser versorgten Boden in einer weniger spätfrostgefährdeten Lage. Frostrisse verhindern Sie durch einen weißen Stammanstrich.
Leimringe verringern das Risiko für einen Befall mit Schädlingen wie Rindenwickler oder Borkenkäfer.

Führen Sie nur unbedingt notwendige Schnittmaßnahmen durch und achten Sie generell darauf, keine stärkeren Äste auf schwache Seitentriebe abzuleiten – der unterschiedliche Saftdruck fördert Gummifluss. Lassen Sie stattdessen einen etwa 30 cm langen Aststumpf stehen, der dann – vom Gummifluss befallen – entfernt wird.

Haben Sie bereits Gummifluss an Ihrem Baum festgestellt, entfernen Sie die betroffenen Äste. Die ideale Zeit dafür ist Mitte Februar bis Anfang März. Vermuten Sie die Ursache im Untergrund, so führen Sie eine Bodenverbesserung durch – am besten nach einer Bodenanalyse, die Aufschluss über das Problem gibt.