Schneeglöckchen vermehren

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 13.02.2024 - 10:59
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Gleich nach der Blüte ist der ideale Zeitpunkt, um Schneeglöckchen zu teilen © Olesya Myzzz/Shutterstock

Schneeglöckchen gehören zu den ersten Blumen, die im Frühling erscheinen. Sie können sogar durch den Schnee "brechen". Das Gewöhnliche Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) beginnt wenige Wochen vor Frühlingsbeginn zu blühen und läutet damit den Vorfrühling ein. Seine weißen Blüten ziehen zahlreiche Insekten an, die sich über die Schneeglöckchen als eine der ersten Nahrungsquellen freuen. Auch in den Wäldern ist es zu finden. Ausgraben im Wald und in den Garten setzen ist jedoch verboten, denn Schneeglöckchen stehen unter Naturschutz.

Standort & Vermehrung

Das Schneeglöckchen benötigt einen v. a. im Frühjahr einen mäßig feuchten Boden und freut sich über etwas organischen Dünger. Den Sommer über möchte es beschattet sein, weshalb sich eine Verwendung als Unterpflanzung von sommergrünen Ziersträucher anbietet. Den Winter über liebt es eine schützende Laubdecke.

Im Garten lässt sich das Schneeglöckchen ganz einfach durch Teilen vermehren. Wie bei den Stauden werden einfach die Horste geteilt und wieder eingepflanzt. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Blüte, also etwa Ende März, sobald die Blätter zu welken beginnen. Wundern Sie sich nicht, dass bald danach von der Pflanze nichts mehr zu sehen ist – die Blätter ziehen nach der Blüte ein und speichern bis zum nächsten Frühjahr alle Kraft in den unterirdischen Zwiebeln.

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Schneeglöckchen lassen den Schnee schmelzen. Wie kann das sein? © Stone36/Shutterstock

Was Sie vielleicht noch nicht über das Schneeglöckchen wussten

Ameisen: Die natürliche Vermehrung der Schneeglöckchen findet durch Ameisen statt. Ein nahrhaftes Anhängsel am Samen, das sog. Elaiosom, ist speziell für den Verzehr durch die Insekten gedacht. Sie schleppen den ganzen Samen in ihren Bau, trennen dort den nährstoffreichen Teil ab und entledigen sich danach wieder der Samen in der näheren Umgebung.

Schneeglöckchen erzeugen Wärme: Rund um ein Schneglöckchenbüschel findet man nie Schnee, sondern einen Kreis, wo der Boden hervorschaut. Die Pflanzen produzieren nämlich in ihren Wurzen eine Art "Biowärme" von etwa 8 bis 10 °C. Dadurch lassen sie den Schnee rundherum schmelzen und versorgen sich damit auch gleich selbst mit Wasser.

Namensherkunft:
Der botanische name des Schneeglöckchen lautet Galanthus, was sich vom griechischen Wort "gala" (Milch) und "anthos" (Blume) ableitet – Milchblume.

Charles Dickens und das Schneeglöckchen:
Der berühmte britische Schriftsteller Charles Dickens hatte eine Vorliebe für Schneeglöckchen. Es wird berichtet, dass er sie in seinem Garten besonders schätzte.

Symbolik:
 Schneeglöckchen gelten als Symbol für Hoffnung, Neuanfang und den Sieg des Lebens über den Winter.