Wurmige Zwetschken?

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 29.07.2020 - 09:19
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Wir kennen das: Zwetschke auf, Kern raus, und dann entdeckt man den fetten Wurm. Bei dem Wurm handelt es sich eigentlich um eine Raupe des Pflaumenwicklers, einen kleinen Schmetterling, der im Mai seine Eier nach der Blüte auf die reifenden kleinen ­Zwetschken ablegt.

Aus den durchscheinenden Eiern, die auf der Unterseite der Früchte abgelegt werden, schlüpfen nach etwa zehn Tagen die Raupen, die sich dann in die Früchte bohren. Die Früchte ­fallen im Juli ab und aus den darin verpuppten Raupen entstehen die Falter der zweiten Generation, die für die Zwetschken viel gefährlicher sind und weitere Eier auf die reifenden Früchte ablegen. Diese Raupen fressen sich dann ab Juli durch die halbreifen Früchte.

Rasche Hilfe ohne Chemie

Wenn Sie es verabsäumt haben, im Herbst vergangenen ­Jahres Wellpappefanggürtel anzubringen und auch im Mai keine Pheromonfallen aufgehängt haben, können Sie jetzt noch schnell Ihre Ernte ohne Chemie­einsatz schützen: Hängen Sie Lockstoff-Fallen gegen Obstmaden auf oder setzen Sie Erzwespen – ein Nützling gegen den Pflaumenwickler – aus. ­Madige Zwetschken, die zu Boden fallen, sollten zudem regelmäßig aufgesammelt werden.

Tipp: Die Raupen überwintern in einem Kokon meist unter der Borke der Baumstämme und verpuppen sich dort im Frühjahr. Bringen Sie daher Anfang September einen 10 cm breiten Wellpappering rund um den Stamm an. Auf der Suche nach einem Winterquartier sammeln sich darunter dann die Pflaumenwickler-Raupen, die Ende September mitsamt der Pappe ­entfernt werden können.