Was tun gegen Blutläuse?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 11.02.2021 - 09:41
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Blutläuse schützen sich – ähnlich wie Wollläuse –durch watteartige Wachswolle. Häufig findet man sie bei Apfelbäumen an jungen Trieben und an verletzter Rinde © Przemyslaw Muszynski/Shutterstock.com

Am besten sind Blutläuse (Eriosoma lanigerum) zu erkennen, wenn sie ab Mitte/Ende Mai in Kolonien auftreten und kleine, watteähnliche Knäuel bilden. Sie befallen häufig Apfelbäume und Ziergehölze, wo sie sich mit Vorliebe an Trieben, Zweigen, Überwallungswülsten von Wunden sowie an Astgabelungen und Rindenritzen niederlassen.

Woher die Blutläuse ihren Namen haben, wird deutlich, wenn man eine Laus zerdrückt: eine blutrote Flüssigkeit kommt zum Vorschein. Blutläuse sind eine Unterordnung der Blattläuse und bei uns übrigens gar nicht heimisch: Sie stammen ursprünglich aus Nordamerika und kamen erst Ende des 18. Jhs. nach Mitteleuropa.

Wie schädlich sind Blutläuse?

Blutläuse ernähren sich saugend von Pflanzensäften. Dabei schädigen sie auch die Rinde der Bäume, was krebsartige Wucherungen, den sogenannten Blutlauskrebs, hervorruft. Die Wundstellen können außerdem Eintrittspforten für andere Schaderreger sein.

Ältere Bäume nehmen durch einen Blutlausbefall kaum Schaden. Eine Schwächung der Wirtspflanze ist erst zu erwarten, wenn der Baum noch jung oder über mehrere Jahre hinweg mit Blutläusen befallen ist. In manchen Fällen platzen die Wucherungen auf, was weitere Krankheiten wie den durch Pilze übertragenen Obstbaumkrebs begünstigt. Durch die Saugtätigkeit wird außerdem die Holzreife beeinträchtigt, was zu einer geringeren Frostresistenz führt.

Was kann ich gegen Blutläuse tun?

Vorgeugende Maßnahmen:

  • Setzen Sie auf Sorten, die weniger anfällig auf einen Blutlausbefall sind. Bei Apfelbäumen gilt die Sorte ‘Ontario’ als weitgehend resistent.
  • Stickstofflastige Dünger und Rindenverletzungen (z. B. durch zu starke Schnittmaßnahmen) vermeiden. An Obstgehölzen empfiehlt sich ein weißer Stammanstrich, um Stammschäden durch Frostrisse vorzubeugen.
  • Kontrollieren Sie ab Mai regelmäßig Apfelbäume, Zierquitten, Ebereschen und andere Gehölze mit apfelähnlichen Früchten auf watteartige Stellen.
  • Kapuzinerkresse soll Blutläuse fernhalten – säen Sie daher Kapuzinerkresse im Umfeld der Bäume aus.

Aktive Bekämpfung:

  • Einzeln auftretende Tiere können Sie mit einem Taschentuch o. Ä. zerdrücken. Größere Kolonien mit einem stärkeren Pinsel und heißem Wasser (ca. 50 °C) „auspinseln“ oder mit einer Bürste entfernen. Spritzmittel und Pflanzenjauchen haben oft keine Wirkung, da sie die weiße Wachswatte der Läuse kaum durchdringen können.
  • Verschmieren Sie an befallenen Bäumen sämtliche Rindenritzen mit Lehm – das erschwert die Eiablage und Überwinterung der Läuse.