Frischekur für Böden

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 16.05.2022 - 14:40
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Studentenblumen (Tagetes) sind gegen die schädlichen Nematoden am effektivsten © StopperOhana/Shutterstock

Blütenstauden kümmern, Erdbeerblätter welken und Karotten haben zwei Beine? Möglicherweise sind Fadenwürmer im Boden am Werken, die den Pflanzen zu schaffen machen. Die Fadenwürmer, auch Nematoden genannt, saugen an den Wurzeln, übertragen dadurch Pilzkrankheiten und verursachen Verkrüppelungen. Opfer sind v. a. jene Pflanzen, die Jahr für Jahr am gleichen Standort stehen. Das Phänomen ist auch unter der Bezeichnung „Bodenmüdigkeit“ bekannt.

Eine Erste-Hilfe-Maßnahme sind Studentenblumen (Tagetes), die Nematoden zum Absterben bringen. Sie locken die Tiere durch Duftstoffe an, die dann in die Wurzeln der Pflanze eindringen und dort absterben. Tagetes sind daher ideal für eine Bodenkur, wobei die Pflanzen am Beet ganzflächig in einem dichten Bestand mindestens 100 Tage stehen bleiben müssen, damit der Boden gut durchwurzelt wird. Im Herbst werden die oberirdischen Pflanzenteile abgeschnitten und kompostiert, die Wurzeln bleiben im Boden.


Tipp: Ringel- und Kokardenblumen locken ebenfalls Fadenwürmer an und lassen sie dann verhungern. Im Handel gibt es einige spezielle Saatgutmischungen gegen Nematoden, die unterschiedliche Blumen beinhalten.

Bodenkur bei Rosen

Gegen die Bodenmüdigkeit helfen Tagetes nicht bei Rosen, weil die Wurzeln der Rosen in tiefere Bodenschichten vordringen, wo die Tagetes mit ihren Wurzeln nicht hinreichen. Bei neuen Rosenanpflanzungen wird daher das Bodenloch vorsorglich 70 cm tief ausgehoben und mit frischer Erde, gemischt mit Bentonit, aufgefüllt.