7 wichtige To-do's für die Staudenpflege im Herbst

Ein Artikel von Christiane Bartal | 06.10.2022 - 09:10
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Staudenbeete haben im Herbst ihren besonderen Reiz – vor allem, wenn Sie Abgeblühtes wie die Samenstände des Brandkrautes (Phlomis) stehen lassen © Beekeepx/Shutterstock

1. Abgeblühtes stehen lassen, Krankes entfernen

Im Oktober steht der berühmte Herbstputz im Beet an. Doch Naturgärtner wissen: Weniger ist mehr! Abgeblühte Stauden haben im Herbst und Winter ihren besonderen Reiz. Besonders schön kommen etwa die abgeblühten Blütenstände von Hoher Fetthenne (Sedum), Schafgarbe (Achillea), Brandkraut (Phlomis), Sonnenhut (Rudbeckia) oder Kugeldisteln (Echinops) bei Raureif zur Geltung – sie sollten daher nicht zurückgeschnitten werden. Auch Ziergräser wie das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) sorgt für einen bezaubernden Winteraspekt, weshalb es erst im Frühjahr kurz vor dem Neuaustrieb zurückgeschnitten wird.

Vor allem aber schützen die trockenen Triebe die Pflanze vor Frostschäden, weshalb Sie die Gartenschere mit Bedacht ansetzen sollten. Auch Vögel laben sich gerne an den vertrockneten Samenständen, in den Stängeln siedeln sich zudem nützliche Insekten an, um darin geschützt zu überwintern.

Eine Ausnahme sind Stauden, die häufig von Krankheiten wie Echtem Mehltau befallen werden – Phlox, Astern, Rittersporn und Indianernessel zählen dazu. Um der Pilzkrankheit im nächsten Jahr vorzubeugen, lohnt es sich in diesem Fall, die befallenen Pflanzen bis auf wenige Zentimeter über dem Boden zurückzuschneiden und mit dem Hausmüll zu entsorgen, damit möglichst wenig Sporen im Beet überwintern.

2. Stauden teilen

Zu groß gewordene Horste können im Herbst geteilt werden. Das gelingt am besten mit einem Spaten, mit dem der ausgegrabene Wurzelballen in mehrere kleine Stücke zerteilt und an einer anderen Stelle im Beet eingegraben wird.

3. Neue Stauden pflanzen

Der Herbst, von September bis November, ist ein guter Zeitpunkt, um winterharte Stauden zu pflanzen. So haben sie bis zum Winter noch Zeit, um einzuwurzeln und können im nächsten Frühjahr gleich oberirdisch mit dem Wachstum durchstarten. Außerdem ist der Boden meist ausreichend feucht. Auch für Gehölze ist jetzt die ideale Pflanzzeit. Vor der Pflanzung den Boden lockern (mit einer Grabegabel – nicht umgraben, um das empfindliche Bodenleben zu schonen!) und Wurzelunkräuter entfernen.

4. Frühlingsblumenzwiebel pflanzen

Zwischen September und November, auf jeden Fall vor dem ersten Bodenfrost, werden die Zwiebel von Tulpen, Narzissen, Kaiserkronen, Zierlauch und anderen Frühjahrsblühern gepflanzt. Sie sorgen bereits im zeitigen Frühjahr für ein prächtiges Farbschauspiel.

Tipp: Pflanzen Sie die Zwiebeln gruppenweise, dann kommen sie besser zur Geltung und wirken natürlicher.

5. Sommerblumenzwiebel ausgraben

Während die typischen Frühlingszwiebelblumen wie Tulpen, Narzissen, Traubenhyazinthen oder Schneeglöckchen den Winter im Boden überdauern ohne Schaden zu nehmen, müssen frostempfindliche sommerblühende Zwiebel- und Knollenpflanzen aus der Erde geholt und frostfrei überwintert werden. Hierzu zählen Dahlien, Gladiolen, Montbretien, Blumenrohr, Begonien und Lilien. Sie müssen noch vor dem ersten Bodenfrost ausgegraben werden. Danach einige Tage trocknen lassen und danach in eine Kiste mit Sand einlegen, damit sie nicht austrocknen. In einem dunklen, luftigen Raum bei 5 bis 10 °C lagern. Ab Mai können die Blumenzwiebeln wieder ausgepflanzt werden.

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Auf dem Rasen hat das Herbstlaub nichts zu suchen – im Staudenbeet aber hat es die wichtige Funktion, den Boden vor Frost und Austrocknung zu schützen und Humus aufzubauen © nieriss/Shutterstock

6. Bodenpflege: Kompost ausbringen und mit Laub mulchen

In der Natur sorgen Herbstlaub und der natürliche Bewuchs dafür, dass der Boden bedeckt und das Bodenleben vor Austrocknung und starkem Frost geschützt ist. Durch das zersetzte organische Material baut sich laufend eine Humusschicht auf, die Bodenlebewesen und Pflanzen nährt.

Im Staudenbeet sorgen eine Kompostgabe im Herbst und eine lockere Laubschicht für einen gesunden Boden. Auch Abgeschnittenes kann einfach als Mulch zwischen den Pflanzen liegen gelassen werden (sofern es nicht von Mehltau etc. befallen ist). Die Laubdecke schützt die Pflanzen zudem vor dem Frost. Sparen Sie jedoch immergrüne Stauden wie Purpurglöckchen, Bergenien und Elfenblumen aus, damit diese auch im Winter Licht abbekommen.

7. Winterschutz für empfindliche Stauden

Frost und Vernässung sind im Winter für manche Stauden eine ernste Gefahr. Steppenkerze (Eremurus), Prachtkerze (Gaura), Fackellilie (Kniphofia) und Indianernessel (Monarda) reagieren darauf sehr empfindlich. Schützen Sie den Wurzelbereich dieser Stauden daher mit einer Laubschicht und darübergelegtem Reisig. Rechtzeitig vor dem Neuaustrieb im Frühjahr entfernen!