Natürliche Hausmittel gegen Spinnmilben

Ein Artikel von Christiane Bartal | 07.12.2022 - 10:42
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Anfangs zeigen sich an den Blättern helle Sprenkel, später größere Flecken und feine Gespinste – deutliche Anzeichen für einen Spinnmilben-Befall © cha_cha/Shutterstock

Geschwächte Zimmerpflanzen und dazu noch die trockene Heizungsluft im Winter – ideale Voraussetzungen für die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae). Die Winzlinge sind nur etwa 5 mm groß, können durch ihre Saugtätigkeit an den Blättern aber großen Schaden anrichten. Ein Befall wird oft erst erkannt, wenn sich viele silbrig weiße bis gelbe Pünktchen auf den Blättern zeigen, die bei einem stärkeren Befall zu größeren Flecken verschmelzen. Stark nekrotische Blätter fallen nach einiger Zeit ab. Die anfänglichen gelblichen Sprenkel werden oft fälschlicherweise als Mangelerscheinung interpretiert. Bei genauem Hinsehen lassen sich zudem feine Gespinste erkennen. Beim Besprühen der Pflanze werden diese besser sichtbar.

Gerade in den Wintermonaten können sich Spinnmilben rasant vermehren. Die Weibchen legen an die Unterseite der Blätter bis zu 100 blassgrüne bis orangefarbene Eier, aus denen bereits nach 3 Tagen die Larven schlüpfen. Innerhalb von 2 Wochen entwickeln sie sich zu fortpflanzungsfähigen Milben weiter.

Erste Hilfe gegen Spinnmilben

Spinnmilben mögen keine hohe Luftfeuchtigkeit – an dieser Achillesferse gilt es sie zu treffen:

  1. Duschen Sie befallene Pflanzen vorsichtig, aber gründlich mit lauwarmem Wasser ab – auch die Blattunterseite!
  2. Stülpen Sie einen transparenten Plastiksack über die Pflanze und binden Sie diesen dicht über dem Topf sorgfältig zu. So entsteht ein konstant feucht-warmes Klima, das die Spinnmilben zum Absterben bringt. Plastikhülle erst nach 10 bis 14 Tagen wieder entfernen.
  3. Duschen Sie die Pflanze danach nochmals ab, um etwaige Eier zu entfernen.
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Regelmäßiges Besprühen mit kalkarmem Wasser hilft, Spinnmilben vorzubeugen © TSViPhoto/Shutterstock

Natürliche Spritzmittel gegen Spinnmilben

Als ungiftige Hausmittel eignen sich zwei Lösungen, die Sie selber anrühren können:

1. Spritzmittel auf Rapsöl-Basis
4 Teile Wasser mit 1 Teil Rapsöl und einigen Tropfen Spülmittel als Emulgator in eine Sprühflasche füllen und ordentlich schütteln.

2. Spritzmittel mit Spiritus und Kernseife
1 l heißes Wasser mit 30 ml Spiritus und 20 g geraspelter Kernseife vermischen.

So funktioniert's:
Befallene Pflanzen besprühen, auch die Blattunterseiten. Wiederholen Sie das Prozedere nach 7 Tagen, eventuell nach weiteren 7 bis 14 Tagen erneut.

Tipp: Da nicht alle Pflanzen Rapsöl vertragen, testen Sie das Rapsöl-Präparat zunächst an nur einem Blatt und warten Sie einen Tag ab. Orchideen reagieren beispielsweise sensibel darauf.

Noch besser: Spinnmilben gleich vorbeugen

Die beste Prophylaxe ist eine hohe Luftfeuchtigkeit im Umfeld der Pflanzen. Diese können Sie über mehrere Wege erreichen:

  • Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit kalkarmem Wasser – am besten täglich.
  • Stellen Sie den Topf auf einen großen, niedrigen Untersetzer, der mit Steinen befüllt ist. Der Untersetzer sollte stets mit Wasser gefüllt sein, ohne dass die Pflanze staunasse Wurzeln hat. Das verdunstende Wasser sorgt für ein feuchtes Mikroklima.
  • Wenn die Pflanzen am Fensterbrett über einem Heizkörper stehen, können Sie feuchte Tücher auf den Radiator legen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Achten Sie zudem auf die Pflege (richtige Gießmengen und Düngergaben) und den passenden Standort für ihre Zimmerpflanzen. Denn gesunde Pflanzen sind naturgemäß weniger anfällig auf Schädlingsbefall.

Ähnliches gilt auch für überwinternde Kübelpflanzen: Hier beugen v. a. eine hohe Luftfeuchtigkeit und nicht zu warme Raumtemperaturen im Winterquartier einem Befall vor.