Das Hochbeet ist mit neuer Erde befüllt und mit Jungpflanzen bestückt – und nach wenigen Tagen taucht er auf: Schimmel überzieht das frische Substrat. Was tun? Mehr lesen ...
Austriebsspritzungen sind nur dann sinnvoll, wenn im Vorjahr ein starker Schädlingsbefall vorlag. Ansonsten ist die Stärkung der Obstbäume, beispielsweise mit Brennnesseljauche, die für Nützlinge schonendere Methode © nieriss/Shutterstock
Der optimale Zeitpunkt für eine Austriebsspritzung ist dann, wenn sich die Blattknospen (bei Obstgehölzen, aber auch bei Zierpflanzen) öffnen und sich die kleinen grünen Blätter herauszuschieben beginnen. Diese sehen aus wie kleine Mausohren, die den richtigen Zeitpunkt anzeigen. Zu dieser Zeit werden auch viele Schädlinge aktiv – darunter der Kleine Frostspanner, Spinnmilben und viele Laus-Arten.
Die Austriebsspritzung gilt jedoch mittlerweile als umstritten, denn als Spritzmittel dienen meist Präparate auf Paraffinöl- oder auf der umweltverträglicheren Rapsöl-Basis, deren Wirkung darauf beruht, dass der Ölfilm die feinen Atemöffnungen (Tracheen) der Larven verstopft und auch den Gasaustausch durch die Eimembran unterbindet. Und damit machen diese Mittel keinen Unterschied zwischen Schädling sowie Nützling und erfassen alle kleine Insekten und Milben. Denn an den (Obst-)Gehölzen überwintern neben den Schädlingen auch viele Nützlinge wie die hilfreichen Raubmilben, Ohrwurm und verschiedene Schlupfwespen-Arten. Sie werden von der Austriebsspritzung genauso erfasst wie frühaktive Marienkäfer und Florfliegen. Zusätzlich leben an den Gehölzen einige Arten, die weder schädlich noch nützlich sind.
Besser stärken als bekämpfen
Der Einsatz der Ölprodukte sollte daher nur dann erfolgen, wenn bereits im Vorjahr an den Gehölzen ein starker Schädlingsbefall aufgetreten ist. Dann ist nämlich davon auszugehen, dass sich auf den Bäumen viele Eier und Larven der Schädlinge befinden. Prinzipiell ist es aber besser, auf Nützlinge zu setzen und die Pflanze mit einer Spritzung etwa aus Brennnesseljauche zu stärken und sich gegen die gefräßigen Schädlinge zu wappnen.
