Romantik pur: Das Tränende Herz und seine Schwestern

Ein Artikel von GARTEN+HAUS/GMH | 07.02.2023 - 11:48
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Jede einzelne der Herzblüten ist von perfekter Symmetrie. Im Mai öffnen sie sich und geben den Blick auf die tropfenförmigen weißen Innenblätter frei © Iva Vagnerova/Shutterstock

Wie eine Perlenkette reihen sich die herzförmigen Blüten beim Tränenden Herz (Lamprocapnos spectabilis) an sanft geschwungenen Trieben aneinander. Zusammen mit dem etagenartig aufgebauten Laub erinnern sie an ein gekonnt arrangiertes Blumenbouquet.

Und zwar an ein besonders haltbares: Schon das rosafarbene Tränende Herz blüht mehrere Wochen lang. Die Sorte 'Alba' bleibt etwa 10 bis 20 cm niedriger als die 80 cm hohe Art, schmückt sich sogar bis zu drei Monate lang mit reinweißen Blüten. Auch ihr Laub bleibt länger attraktiv.

Tipps zu Standort und Pflege

In jedem Fall liebt Lamprocapnos einen nährstoffreichen, eher feuchten und kühlen Boden ohne Staunässe. Lichter Schatten ist optimal, wird ausreichend gegossen, gedeiht das Tränende Herz aber auch an sonnigeren Plätzen – sogar als Topfpflanze.

Alle 2 Jahre freuen sich alle Lamprocapnos- und Dicentra-Arten über etwas Kompost im Frühjahr, alle 5 Jahre sollten sie geteilt werden. Im Winter bekommen L. spectabilis 'Alba' und die Zwerg-Herzblumen einen Schutz aus Tannenreisig. Ansonsten möchten sie einfach ihre Ruhe haben. Dann werden so von ganz allein immer schöner.

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Die etwas kompaktere Sorte 'Alba' trägt ihre reinweißen Blüten bis zu drei Monate lang © LifeisticAC/Shutterstock

Die perfekten Beetpartner

Das Tränende Herz zieht nach der Blüte ein, weshalb es nicht ganz vorne im Beet stehen und Begleiter zur Seite gepflanzt bekommen sollte, die Welkes verdecken und Lücken schließen. Zur rosafarbenen Bauerngartenart passen das Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) oder Taubnesseln (Lamium), während die Akelei (Aquilegia) die nostalgische Note des Tränenden Herzens unterstreicht. Insbesondere die Sorte 'Alba' ist für modern-puristische Arrangements wie geschaffen.

Auch Funkien (Hosta), Salomonssiegel (Polygonatum) und Heucherella (x Heucherella) sind attraktive Partner. Für den Herbst-Aspekt sorgen Herbst-Anemonen (Anemone japonica, A. hupehensis) und Herbst-Steinbrech (Saxifraga cortusifolia). Einen geradezu exotischen Touch erhält das Tränende Herz durch die Gesellschaft von Lilientrauben (Liriope) und Schwarzem Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus ‘Niger’). Hierzu passt auch die Lamprocapnos-Sorte 'Goldheart' mit ihrem leuchtend gelbgrünen Laub.

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Lichten Schatten und einen frisch-feuchten Boden – so liebt es das Tränende Herz. In der Natur wächst es in lichten Laubwäldern in China und Korea © Galina Bolshakova 69/Shutterstock

Zarter Duft in der Vase

Ein wenig exotisch ist auch der zarte Duft des Tränenden Herzens: Zwischen lieblichen Nuancen schwingt eine leicht metallische Note mit. Zum Schnuppern auf Nasenhöhe bietet sich ein Frühlingsarrangement für die Vase an, denn die Blütentriebe bewahren bis zu zwei Wochen lang ihre Haltung.

Übrigens: Wenn man die herzförmigen Kronblätter aufklappt, verwandeln sie sich in eine Figur, die als „Jungfer im Bade“ bekannt ist – eine kleines Kunststück, das auch Erwachsenen ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Weniger bekannt: Zwerg-Herzblumen

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Die Zwerg-Herzblume (Dicentra eximia) ist ein blühfreudiger Bodendecker, der rasch größere Flächen bedeckt © Anna Gratys/Shutterstock

Die als Zwerg-Herzblumen bezeichneten Arten Dicentra eximia und Dicentra formosa (Anm.: Der neue Artname Lamprocapnos wird noch nicht bei allen Unterarten verwendet) werden nur 30 cm hoch. Mit ihrem filigranen Laub, dem kompakten Wuchs und den fein gezeichneten Blüten in Weiß- oder Rosatönen sind sie jedoch hinreißend.

In Steingärten und Töpfen kommen sie besonders gut zur Geltung, doch auch im lichten Schatten von Sträuchern sehen sie allerliebst aus. Die Sorte 'Burning Hearts' blüht zudem extrem lang – von Mai bis Oktober. Auch die übrigen Zwerg-Herzblumen blühen mindestens bis in den August hinein. Ein weiterer Pluspunkt: Sie vertragen sommerliche Trockenheit besser als Lamprocapnos spectabilis. Wie diese brauchen sie nur wenig Pflege.

Aufstrebender Star: Kletternde Herzblume

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Die Kletternde Herzblume (Dicentra scandens) blüht später: Sie öffnet ihre gelben Blüten erst ab Juni © Tom Meaker/Shutterstock

Die Kletternde Herzblume (Dicentra scandens), eine Kletterstaude, lässt Herzen wortwörtlich höher schlagen.  Sie wird bis zu 2 m hoch und schmückt sich von Juni bis August mit leuchtend gelben, herzförmigen Blüten. Vor einem dunklen Hintergrund, z. B. einer Eibenhecke, gewinnt sie noch an Strahlkraft. Als Standort eignet sich ein geschützter Platz in der Sonne oder im Halbschatten. Im Winter sollte zumindest der Fuß der Pflanze mit Tannenreisig abgedeckt werden.