Harlekinweide: Hochstämmchen mit rosa Austrieb

Ein Artikel von Christiane Bartal | 18.03.2019 - 16:57

Die Harlekinweide (Salix integra ‘Hakuro Nishiki’), im Handel auch gelegentlich als Buntblättrige Weide, Japanische Zierweide oder Flamingobaum zu finden, weiß die Aufmerksamkeit seiner Betrachter auf sich zu ziehen: Ihre Blätter sind weiß-grün panaschiert und der Austrieb auffallend hellrosa-weiß.

Dadurch erweckt sie fast den Eindruck, als würde die Baumkrone über und über mit kleinen Blüten besetzt sein. Doch das täuscht. Der besondere Zierwert des Austriebs kommt vor allem im Frühjahr zur Geltung, im Laufe des Jahres vergrünt das Laub schließlich.

Ideal als dekoratives Hochstämmchen

Ursprünglich stammt die Weidenart Salix integra aus Ostasien. Die buntblättrige Zuchtform ‘Hakuro Nishiki’ wurde 1979 aus Japan nach Europa eingeführt und ist seither ein beliebtes Ziergehölz in unseren Gärten.

Im Handel ist die Harlekinweide meist als Strauch oder als Hochstämmchen (auf eine andere Weidenart veredelt) erhältlich. In Strauchform wird sie bis zu 3 m hoch und 1,50 m breit, wächst aber im Vergleich zu anderen Weidenarten eher langsam. Als Hochstämmchen wächst die Weide lediglich in die Breite und muss daher regelmäßig in Form geschnitten werden.

Durch ihren hohen Zierwert sollte die Harlekinweide in gut einsehbaren Gartenbereichen, etwa im Eingangsbereich, oder im Umfeld der Terrasse gepflanzt werden. Denkbar ist auch eine Einzelstellung in Stauden- und anderen Gehölzpflanzungen. Auch eine Verwendung als Kübelpflanze, etwa auf dem Balkon oder der Terrasse, ist problemlos möglich.

Als Pflanzzeitpunkt sind das Frühjahr und der Herbst geeignet.

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Um jedes Jahr die Pracht der flamingofarbenen Triebspitzen zu erhalten, muss das Hochstämmchen zeitig im Frühjahr zurückgeschnitten werden © ANGHI/Shutterstock.com

Tipps zu Standort und Pflege

Der Austrieb der Harlekinweide ist umso farbintensiver, je sonniger der Standort ist. Aber auch an einem halbschattigen Standort fühlt sich die Pflanze grundsätzlich wohl.
Achten Sie jedoch gerade bei vollsonnigen Standorten darauf, dass der Platz mittags nicht zu heiß wird (etwa an der Hausmauer oder auf versiegelten Flächen).

An den Boden bzw. das Substrat hat diese winterharte Weidenart keine besonderen Ansprüche, lediglich Staunässe sollte vermieden werden. Regelmäßiges Gießen in der Anwachsphase ist günstig (am besten mit Regenwasser), später sind Wassergaben in der Regel nur während langer Trockenphasen notwendig. Kübelpflanzen müssen hingegen regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Wassermangel erkennen Sie an eingerollten Blättern.

Als Düngung reicht eine Gabe Kompost im Zuge der Pflanzung völlig aus. Kübelpflanzen-Exemplare freuen sich jedoch im Frühjahr zum Blattaustrieb über eine Düngung mit Volldünger.

Im Garten ausgepflanzte Harlekinweiden benötigen keinen Winterschutz. Die frostempfindlicheren Kübelpflanzen sollten allerdings mit Vlies oder Luftpolsterfolie umwickelt und an einen geschützteren Platz in Hausnähe übersiedelt werden.

So schneiden Sie die Harlekinweide richtig

Gerade bei Zierweiden wie der Harlekinweide, und im Besonderen bei Hochstämmchen, ist ein alljährlicher Schnitt wichtig, um die schöne Laubfärbung und Wuchsform beizubehalten.

Harlekinweiden können bereits Ende Februar geschnitten werden, sobald kein Dauerfrost mehr zu erwarten ist. Dabei werden alle Triebe aus dem Vorjahr bis auf wenige Zentimeter eingekürzt. Darauf reagiert die Pflanze mit einem starken Neuaustrieb – und im Falle der Harlekinweide somit mit einem besonders intensiven Ziereffekt.
Im Laufe des Sommers können Sie die Krone noch ein- bis zweimal stutzen, damit sie schön dicht und kompakt bleibt.

Ohne diesen frühen Rückschnitt würde die Harlekinweide ihre typische Laubfärbung nach und nach verlieren, denn ältere Zweige bilden mit der Zeit nur mehr überwiegend grüne Blätter aus.

Einziger Wehrmutstropfen: Durch den zeitigen Rückschnitt bilden sich keine Kätzchen aus, was angesichts ihrer Unscheinbarkeit – im Vergleich zum auffälligen Austrieb – sicherlich verkraftbar ist.