Chinesische Wiesenraute: Filigrane Blütenwolken im Staudenbeet

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 03.06.2020 - 16:33
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Wie ein zarter Schleier wirken die filigranen Blüten der Chinesischen Wiesenraute © Irina Vertuzaeva/Shutterstock.com

Kaum eine Staude ist graziler als die in Westchina beheimatete Chinesische Wiesenraute (Thalictrum delavayi).  Sie wird bis zu 2 m hoch. Fast zerbrechlich wirken die zartvioletten Blüten, aus denen die großen goldgelben Staubgefäßen hängen. Sie erscheinen zwischen Ende Juni und Ende August. Genauso filigran sind ihre Blätter, die jenen der Akeleien ähneln, aber zierlicher sind.

Die Zartheit kommt besonders gut zur Geltung, wenn die Wiesenraute mit Stauden kombiniert wird, die ein eher kräftiges Erscheinungsbild haben: beispielsweise mit violettem Phlox, der purpurroten Astilbe taquetii 'Purpurlanze' oder der dunkelblättrigen Silberkerze Cimicifuga ramosa 'Brunette'. Diese Beetpartner sehen nicht nur wunderbar aus, sie erfüllen auch eine Stützfunktion, denn die Wiesenraute neigt manchmal etwas zum Umkippen. Auch im Zusammenspiel mit Gräsern wie dem Großen Pfeifengras Molinia arundinacea  'Transparent' wirkt die Chinesische Wiesenraute einfach bezaubernd.

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Von Juni bis Ende August hält der Reigen duftiger, reinweißer Blütchendolden dieser Chinesischen Wiesenraute 'Splendide White' an © GMH/Christiane Bach

Wiesenrauten von groß bis klein

Im Hintergrund des Beetes macht Thalictrum 'Elin' eine gute Figur: Diese Sorte wurde in Schweden gezüchtet und wird bis zu 3 m hoch. Trotz ihrer Größe braucht 'Elin' auch nach Regen und Sturm keine Stütze! Außerdem sind bei dieser Pflanze nicht nur die helllila-gelben Blütenwolken bemerkenswert, sondern auch der Austrieb des bläulichen Laubes im Frühling.

Tipp:
Eine so hohe, aber keineswegs wuchtige Staude wie 'Elin' könnte auch in einem kleinen Garten, in dem kein Platz für Hecken oder Gehölze ist,  die Funktion eines sommerlichen Sichtschutzes übernehmen.

Mit rund 1,20 m ist die einheimische Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium) nicht nur viel kleiner, sondern hat auch eine sehr viel frühere Blütezeit. Bereits im Mai erscheinen ihre hellvioletten oder weißen Blütenrispen und sind so eine duftige Ergänzung zu frühen Storchenschnäbeln oder zu Pfingstrosen.

Nach der Blüte sieht das Laub der Pflanze allerdings nicht mehr so toll aus und sie neigt außerdem zur wilden Aussaat im gesamten Garten. Wer das nicht möchte, sollte seine Wiesenraute im Juni rechtzeitig radikal zurückschneiden.

Der ideale Standort

Wiesenrauten mögen einen Platz in der Sonne, vertragen aber auch noch halbschattige Lagen. Ideal ist etwa ein lichter Schatten unter Bäumen. Wichtig ist ein nährstoffreicher Boden, der nicht komplett austrocknet oder im Sommer brandheiß wird.