Staude des Jahres 2024: Lythrum

Ein Artikel von Michaela Tebaldi/BdS | 30.11.2023 - 12:45
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Der Weiderich gedeiht an feuchten Standorten am besten © Nadezda Verbenko/Shutterstock

Der Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) ist eine heimische Art, die hierzulande im Sommer dunkelrosa blüht. Sie kommt in der Natur an feuchten und nährstoffreichen Standorten vor: An Uferzonen, auf nassen Wiesen und in Böden, die zeitweise auch überschwemmt sein können, schlägt die Wildstaude bevorzugt Wurzeln. Hat der Blut-Weiderich sich einmal etabliert, versamt er sich selbst. Seine Blütenkerzen werden bis zu 1 m hoch und leuchten in Purpurrosa von Juli bis September. Auch im Garten gedeiht die attraktive Staude, sofern sie am richtigen Platz gepflanzt wird.

Blut- und Ruten-Weiderich

Im Garten wachsen sowohl der heimische Blut-Weiderich als auch Ruten-Weiderich (Lythrum virgatum). Letzterer stammt ursprünglich aus Italien, Südosteuropa bis Westasien und ist nicht ganz so wüchsig, wie sein Verwandter. Sein Erscheinungsbild kann als ein wenig filigraner bezeichnet werden. Außerdem neigt er nicht zur Selbstaussaat, was im räumlich begrenzten Garten von Vorteil sein kann.
In ihren Ansprüchen ähneln sich aber beide Arten: Sie gedeihen am besten an einem möglichst sonnigen Standort auf feuchten, nährstoffreichen Böden. Vor allem der Blut-Weiderich verträgt vorübergehende Trockenheit ganz gut – sofern der Boden eher lehmig ist und Wasser gut speichert. Sowohl der Blut- als auch der Ruten-Weiderich ist frosthart. 
 

Beliebt bei Nachtpfauenauge & Co.

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Hummeln, Bienen und Falter lieben den Weiderich © delyrie/Shutterstock

Das Farbspiel der Blütenkerzen ist absolut sehenswert und verändert sich auch im Laufe des Tages. Außerdem ist in einem Weiderich-Beet immer viel los: Die Gattung ist zur Blütezeit ein Insektenmagnet. Für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen bieten die fuchsiafarbenen Kerzen wertvollen Nektar. Bei einigen Insekten stehen nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter auf dem Speiseplan. Wer an seinem Blut-Weiderich eine Raupe entdeckt, sollte gelassen bleiben. Gut möglich, dass sich daraus ein Nachtpfauenauge entwickelt. Denn für die Raupen dieses Nachtfalters gelten die Blätter von Lythrum salicaria als wichtige Futterpflanze. Der Weiderich schmeckt aber nicht jedem Tier, so wird er z.B. von Schnecken verschont.

Gut kombiniert

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Lythrum ist eine charakterstarke Staude im Garten © Anna Gratys/Shutterstock

Geeignete Begleiter sollten etwa dieselben Standortansprüche wie Lythrum haben. Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris), Mädesüß (Filipendula ulmaria) oder der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum) gedeihen ebenso wie der Blut-Weiderich an feuchten Standorten und wachsen im naturnahen Garten ebenfalls gut an seiner Seite.
Besonders attraktiv ist eine Kombination mit allen Pflanzen, die mit ihrer Blütenform im Kontrast zu den aufrechten Kerzen bilden. Die Schirme der Doldenblütler z.B., wie die Rote Engelwurz (Angelica gigas) oder die Himalaya Silge (Selinum tenuifolium) kommen hier in Frage. Auch die Schirm-Aster (Aster umbellatus) passt zum Weiderich und lässt sich mit ihren weißen Blüten sehr gut kombinieren.
Es gibt aber auch Pflanzenarten, die eigentlich für trockenheitstolerante Arten bekannt sind: So ist der Palmlilien-Mannstreu (Eryngium yuccifolium) eine Art, die feuchtere Standorte bevorzugt – und auch unter den Schafgarben gibt es mit der Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) eine Vertreterin, die gut zum Weiderich passt. 
Gräser, die auf frischen Böden gedeihen, bilden mit dem Weiderich ebenfalls eine harmonische Kombination. Sorten mit blau schimmernden Halmen passen optisch sehr gut zu den zumeist rosafarbenen Blüten des Weiderichs, so wie die Sorte ‘Heavy Metal’ der Rute-Hirse (Panicum virgatum). Dieses Gras schmückt das Beet selbst im Winter, wenn der Raureif die Halme überzuckert. So wie der Weiderich auch – sofern man ihn nach der Blüte nicht abschneidet.

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