Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch: Späte Nektarquelle

Ein Artikel von Christiane Bartal | 06.10.2022 - 08:42
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Die sieben in Rispen zusammenstehenden Einzelblüten gaben dem Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch seinen Namen. Er blüht erst spät – von August bis Oktober © Traveller70/Shutterstock

„Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch“ – ein seltsamer Name für das im Osten Chinas beheimatete Gehölz Heptacodium miconioides, das häufig auch als Herbstjasmin bezeichnet wird. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf die kleinen, weißen Blüten: Jede Einzelblüte an der Spitze einer Rispe wird von bis zu sechs weiteren Blüten umgeben. Insgesamt sind es also sieben „Himmelssöhne“.

Sobald sich der Herbst ankündigt, beginnt die Hauptblütezeit. Von August bis Oktober schmückt sich der schirmförmige, bis zu 4 m hohe und bis zu 3 m breite Strauch mit den rahmweißen, angenehm duftenden Blüten. Bereits im Juni setzt eine kurze Vorblüte ein – als erster Vorgeschmack auf die Herbstblüte. Durch die späte und langanhaltende Blütezeit ist der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch ein wertvolles Nährgehölz für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, noch dazu zu einer Zeit, wenn das Blütenangebot allgemein spärlich wird.

Die weißen Blüten entwickeln sich im Herbst zu dekorativen Nussfrüchten mit rotviolettem Kelch. Die sommergrünen Blätter färben sich nach und nach purpurbraun, wobei das Laub noch bis in den Winter hinein am Strauch hängen bleibt.

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Im Herbst ziert sich der Strauch mit Nussfrüchten, die durch ihren rotvioletten Kelch auffallen © Marinodenisenko/Shutterstock

Tipps zu Standort und Pflege

Der rasch und dicht wachsende Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch gedeiht als Großstrauch bzw. Kleinbaum. Er ist nicht nur dekorativ, sondern auch äußerst unkompliziert und pflegeleicht. Er ist gut winterhart und begnügt sich auch mit Halbschatten. Die volle Blütenpracht entfaltet er jedoch an einem sonnigen Standort.

Der Strauch hat keine besonderen Ansprüche an den Boden, sofern dieser nicht verdichtet oder staunass ist. Selbst gelegentliche Trockenperioden übersteht der Strauch problemlos. Als Düngung genügt eine Kompostgabe im Frühjahr. Ein Schnitt ist im Regelfall nicht nötig. Seine Herkunft aus dem Fernen Osten hat den Vorteil, dass der Strauch kaum von Krankheiten und Schädlingen betroffen ist.

Einst eine Rarität, ist Heptacodium miconoides mittlerweile in gut sortierten Gärtnereien und Baumschulen erhältlich. Durch den malerischen Wuchs eignet er sich für die Einzelstellung, lässt sich aber auch in freiwachsende Blütenhecken integrieren.

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