Damit viele Tiere im Winter genügend Nahrung und Verstecke finden, sollte im Herbst der Garten nicht komplett aufgeräumt werden. Viele Tiere überwintern an Stängel, in Blätter- und Holzhaufen. Mehr lesen ...
In der Sommersonne leuchten die Blüten des Kaukasus-Storchschnabels (Geranium renardii) mit der weiß blühenden Steppen-Iris (Iris spuria) um die Wette. Das frische Grün der Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana ssp. niciciana) sowie das Tautropfengras (Sporobolus heterolepis) sind dabei perfekte Begleitstauden. Astern und Hohe Fetthenne ergänzen das Staudenbeet und sorgen im Herbst für leuchtende Farben. Setzt man diese Bepflanzung bei einer Sickergrube um, so macht nicht nur die Bepflanzung Freude, sondern es erfüllt noch weitere wichtige Aufgabe. Bepflanzte Sickergruben fördern die Artenvielfalt, bieten Insekten Nahrung und sind optisch besonders ansprechend. Häufig herrschen an Parkplätzen und in Siedlungen ein Mangel an Grünflächen. Wenn dort die Wasserversickerung als Staudenbeet gestaltet wird, wird Platz gespart, das Umfeld verschönert und es wirkt sich auch noch positiv auf das Mikroklima aus. Das Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim forscht zu bepflanzten Sickergruben schon seit Jahren. Sie konnte auf einigen ihrer Versuchsflächen nachweisen, dass bepflanzte Mulden rund ein Drittel mehr Wasser aufnehmen können als reine Rasenmulden.
Auch wenn es wie ein gewöhnliches Staudenbeet aussieht, ist eine Sickergrube keine normale Pflanzfläche und sollte daher von Fachleuten errichtet werden. Denn sie muss genaue technische Vorgaben und DIN-Normen erfüllen. Das Wasser muss innerhalb von 24 Stunden aus der Sickergrube ablaufen. Die verwendeten Pflanzen müssen kurzfristig Staunässe aushalten. Die Trockenphasen zwischen den Regenschauern können lang sein, deshalb sind Sickergruben eher als trockene Standorte einzustufen. Aber auch innerhalb der Mulde können sich verschiedene Standorte befinden: Ganz unten ist es feuchter, dort könnten auch Taglilien wachsen, während auf der Böschung und der Krone trockenheitsverträgliche Arten am besten aufgehoben sind. Wie sich die Pflanzung in einer Mulde konkret entwickelt, hängt von den Niederschlägen sowie den örtlichen Gegebenheiten ab. In trockenen Gruben haben sich Katzenminze (Nepeta) der Sorte ‘Walkers Low’, Steppen-Iris (Iris spuria) und Echter Gamander (Teucrium chamaedrys) bewährt. Diese Stauden können Sie auch in Ihren Garten an trockenen Standorten pflanzen.
Quelle: GMH