Damit viele Tiere im Winter genügend Nahrung und Verstecke finden, sollte im Herbst der Garten nicht komplett aufgeräumt werden. Viele Tiere überwintern an Stängel, in Blätter- und Holzhaufen. Mehr lesen ...
Pflanzen, die ihre Blüten erst öffnen, wenn die Sonne untergeht punkten nicht nur mir visuellen Reizen. Sie sind auch eine wertvolle Ergänzung der biologischen Vielfalt, da sie nachtaktive Bestäuber anziehen und so das lokale Ökosystem unterstützen. Von dieser nächtlichen Betriebsamkeit profitieren dann z.B. Fledermäuse, weil ihre Nahrungsinsekten gefördert werden.
Nachtblühende Pflanzen haben eine eigene Strategie entwickelt, um sich im Wettbewerb zu behaupten: Sie nutzen die Nachtstunden, um sich ohne Konkurrenz zu präsentieren. Nächtliche Bestäuber haben sich stark spezialisiert und sind oftmals effizienter als tagaktive Verwandte. Helle Blütenfarben und die Fähigkeit das Licht von Mond und Sternen zu reflektieren, locken die nachtaktiven Insekten effektiv an, die im Gegensatz zu Menschen auch das kurzwellige UV-Licht wahrnehmen können. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die intensiven Düfte vieler Nachtblüher, da sich viele nachtaktive Insekten auf ihren Geruchssinn verlassen.
Der Name sagt es oft genug
Die Nachtkerze (Oenothera biennis) ist bekannt für ihre großen gelben Blüten, die sich am Abend öffnen und süßlich duften. Die zweijähre Pflanze sät sich selbst aus und bildet in Kombination mit heimischen Gräsern einen schönen Blickfang. Warum Sie nicht die rosa blühenden Arten wählen sollten, lesen Sie in unserem Artikel zum Taubenschwänzchen.
Die Nachtviole (Hesperis matronalis) blüht violett, weiß oder rosa und verströmt einen intensiven Duft, der v.a. in den Abendstunden auffällt. Sie gedeiht gut an schattigen bis halbschattigen Standorten, in Gebüschen, auf Böschungen und am Flussufer.
Die farbenfrohen gelben, rosa, lila, roten und weißen Blüten der Wunderblume (Mirabilis jalapa) öffnen sich in den späten Nachmittagsstunden und bleiben bis zum frühen Morgen ein Anziehungspunkt für nachtaktive Insekten. Die Knolle der Pflanze muss zum Überwintern ausgegraben und an einem kühlen Ort bis zum Frühling aufbewahrt werden.
Der Ziertabak (Nicotiana alata) trägt lange röhrenförmige Blüten in strahlendem Weiß, Rosa oder Grün. Sie sind an die langen Rüssel von Nachtfaltern angepasst und verströmen einen intensiv-süßen Duft. In der Nacht sehen die Blüten aus wie kleine Sterne und bieten so eine ganz besondere Atmosphäre im Garten.
Die kleinen, sternförmigen Blüten des Nachtphlox (Zaluzianskya capensis) öffnen sich in der Dämmerung. Sie locken Nachtfalter und Insekten mit ihrem Duft an. Tagsüber bleiben sie geschlossen und präsentieren ihre ebenfalls attraktive rote Außenseite.
Ebenfalls nachtblühende Höhepunkte sind die Abend-Levkoje (Matthiola bicornis) mit ihren zarten Blüten, die bereits im April erscheinen, sowie das Gartengeißblatt (Lonicera caprifolium) mit seinen stark duftenden, trompetenförmigen Blüten. Es kann als Kletterpflanze auch Zäune, Pergolen oder andere Strukturen im Garten begrünen.
Weitere Beispiele finden Sie auch in unserem früheren Beitrag „Pflanzen für Nachtschwärmer“.
Richtig pflanzen
Auch wenn nachtblühende Pflanzen nicht tagsüber erstrahlen, haben sie oft doch einen gewissen Bedarf an Sonnenstunden. Die meisten benötigen mindestens sechs Stunden direkte Sonne, damit sie dann nachts ihr volles Blütenpotenzial ausschöpfen können. Staunässe mögen sie nicht, der Boden sollte gut durchlässig sein – Sand kann lehmige Böden verbessern. In Trockenperioden ist eine regelmäßige Bewässerung notwendig, dabei sollte aber die oberste Bodenschicht zwischendurch abtrocknen. Idealerweise pflanzen Sie im Frühling oder Herbst.
Sie können mit den schönen Nachtblühern auch gut Gestaltungsideen ausführen, z.B. können sie entlang von Wegen gepflanzt als Leitelement dienen, wenn sie das Mondlicht reflektieren. An Ruheplätzen oder bei Sitzgruppen im Garten sorgen die duftenden Vertreter für eine gemütliche Atmosphäre. Mit weißblühenden Vertretern können Sie für einen magische Stimmung im Garten sorgen, die das nächtliche Licht einfängt und einen Mondgarten bildet.