Vögel
Besonders Anfang November kann man am Himmel viele Vögel in den typischen Formationen Richtung Süden ziehen sehen, so wie diese Wildgänse
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Im Herbst sind besonders viele Vogelarten aktiv. Zugvögel wie Stare, Kraniche, Wildgänse oder Mauersegler sammeln sich für den Weg in den Süden. Kraniche legen auf ihren Reisen oft beeindruckende „Kranichrastplätze“ ein, z. B. im Burgenland oder entlang der Donau, wo sie in großen Trupps rasten, bevor sie weiter nach Spanien oder Nordafrika fliegen. Stare hingegen überwintern in Südeuropa oder Nordafrika, oft in riesigen Schwärmen, die spektakuläre Wolkenformationen am Himmel bilden.
Andere Arten, wie Meisen, Rotkehlchen oder Amseln, bleiben in Österreich und fressen fleißig Beeren, Früchte oder Nüsse, um Energiereserven für den Winter anzulegen. Rotkehlchen können sogar kleine Insekten oder Raupen im Laub finden, während Amseln sich gern an den Beeren des Holunders, Schneeballs oder Ligusters bedienen. Futterstellen und Vogelhäuser werden jetzt besonders frequentiert – gerade die Buntspechte und Kleiber nutzen auch Körner oder Nüsse, die an Vogelhäusern angeboten werden.
Säugetiere
Igel bereiten sich auf ihren Winterschlaf vor und suchen fleißig nach Futter – Würmer, Schnecken, kleine Insekten und sogar Obst fallen in ihr Spektrum. Wer einen Igel im Garten findet, kann ihn beim Einlagern von Fettreserven beobachten. Dabei ist es wichtig, ihnen bei den Vorbereitungen nicht zu stören. Eichhörnchen sind im Herbst besonders aktiv, weil sie Nüsse sammeln und verstecken. In Österreich trifft man vor allem das Eurasische Eichhörnchen, das Eicheln, Bucheckern und Haselnüsse sammelt. Spannend zu beobachten ist, dass Eichhörnchen oft doppelt so viele Nüsse verstecken, wie sie eigentlich brauchen – ein cleverer Trick, falls sie einen Vorrat wiederfinden müssen.
Auch Rehe oder Füchse besuchen in manchen Regionen die Gärten, vor allem, wenn sie Obst oder Beeren finden. Füchse nutzen ihre feine Nase, um auch unter Laub verborgene Früchte oder kleine Nagetiere zu finden. In manchen Gegenden Österreichs kann man sogar Dachse beobachten, die im Herbst ihre Vorratsgruben auffüllen.
Insekten
Insekten wie Hummeln sind noch bis spät in den Herbst hinein mit den letzten Bestäubungen beschäftigt
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Die meisten Insekten verschwinden nun langsam, doch einige sind noch aktiv. Hummeln sammeln bis zu den ersten Frösten Nektar und sind für die Bestäubung vieler Herbstblumen wie Heidekraut oder Sedum unverzichtbar. Spinnen spinnen ihre letzten Netze, oft in leuchtenden Herbstfarben reflektiert von Morgentau, bevor sie sterben.
Viele Schmetterlinge sind auf der Durchreise oder suchen Schutz für den Winter. Der Distelfalter ist einer der bekanntesten Zugschmetterlinge in Österreich: Er fliegt im Herbst nach Südeuropa, um dort zu überwintern, und legt dabei bis zu 3.000 Kilometer zurück. Auch Marienkäfer kann man jetzt in großen Gruppen an sonnigen Hauswänden beobachten – sie sammeln sich, um gemeinsam den Winter zu überstehen.
Tipps für Beobachter
- Ruhe bewahren: Tiere sind scheu. Ein ruhiger Standort erhöht die Chancen auf Beobachtungen. Suchen Sie sich einen guten Ort zum Verweilen und abwarten.
- Fernglas nutzen: Besonders Vögel lassen sich so näher betrachten, ohne sie durch zu nahes Herantreten und Geräusche zu erschrecken.
- Futterstellen anbieten: Natürliche Nahrungsquellen locken Tiere in den Garten. Vogelhäuser werden jetzt besonders stark frequentiert.
- Tagebuch führen: Notizen zu Beobachtungen helfen, Veränderungen über die Jahre und Jahreszeiten zu erkennen.
Der Herbst verwandelt den Garten in ein kleines Naturbeobachtungsparadies. Mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit lässt sich das Verhalten vieler Tiere aus nächster Nähe beobachten – und man lernt die heimische Tierwelt auf eine ganz neue Art kennen.