1 x 1 des richtigen Obstbaumschnitts

Ein Artikel von Christiane Bartal | 29.01.2019 - 17:34

Eine alte Regel besagt: „Durch einen Obstbaum sollte man einen Hut werfen können.“ Nur dann kommt genug Sonne auch zu den Früchten im Kroneninneren. Der Obstbaumschnitt ist aber generell notwendig, um die Fruchtbildung zu fördern. Diese Punkte gilt es dabei zu beachten:

So schneiden Sie Ihre Obstbäume richtig

Richtigen Zeitpunkt wählen: Je später im Winter Sie Kernobstbäume (Apfel, Birne, Quitte etc.) schneiden, desto eher wird der Fruchtertrag anstelle der Austrieb gefördert. Die Monate Februar und März sind dafür günstig. Die Temperaturen sollten in jedem Fall über 0 °C liegen. Nur Pfirsichbäume werden noch später, erst während des Austriebs zwischen April und Mai, geschnitten, Kirschbäume überhaupt erst nach der Ernte.

Entfernen Sie nach innen wachsende Triebe. Schneiden Sie dabei den ganzen Trieb am Ansatz ab (nicht nur einkürzen), denn sonst würde der Baum an dieser Stelle gleich mehrere neue Triebe bilden. Beim Schnitt an der Basis oder hinter einem bereits vorhandenen Seitenzweig verbleibt die Wuchskraft bei den erhaltenwürdigen Ästen.

Als Grundregel gilt: Steil wachsende Äste bringen nur neues Ast- und Blattwerk hervor, während flach wachsende das begehrte Fruchtholz, also Ertrag, bilden. Entfernen Sie daher vorrangig die sehr steil stehenden Triebe.

Bedenken Sie das Paradoxon des Obstbaumschnitts: Je mehr Sie schneiden, desto mehr wächst der Baum (um die verloren gegangenen Äste schnell wieder zu ersetzen). Schneiden Sie daher mit Bedacht.

Schneiden Sie die Äste so, dass die oberste Knospe nach außen zeigt.

Die Schnittflächen sollten möglichst glatt sein, damit sie der Baum gut abschotten kann.

Bei kleinen Obstbäumen kann Binden statt Schneiden zweckmäßig sein: Dabei  werden zu steile Äste in die Waagrechte heruntergebunden bzw. beispielsweise mit einem Stein oder Wasserflaschen beschwert. So setzen die Äste rascher Früchte an.