So überwintern Sie den Oleander richtig

Ein Artikel von Christiane Bartal | 07.11.2018 - 14:00

Wie viel Frost hält der Oleander aus?

Der Oleander (Nerium oleander) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist aber robust genug, um auch leichten Frost unbeschadet zu überstehen. Lassen Sie Ihre Kübelpflanze so lange wie möglich draußen stehen und stellen Sie sie gegebenenfalls näher zur Hauswand. Je mehr Tage sie im Freien verbringen darf, desto widerstandsfähiger ist sie. Werden jedoch Temperaturen unter –5 °C prognostiziert, heißt es handeln. Dann muss der Oleander ins frostfreie Winterquartier übersiedelt werden.

Ist vor dem Einwintern ein Rückschnitt notwendig?

Grundsätzlich ist es besser, den Oleander erst im Frühjahr zurückzuschneiden. Wenn Sie jedoch nicht ausreichend Platz zur Verfügung haben, um die Pflanze in seiner vollen Größe zu überwintern, können Sie auch schon beim Einwintern zur Schere greifen und leicht zurückschneiden. Entfernen Sie dabei zu lange und kahle Triebe an ihrer Basis.
Kontrollieren Sie die Pflanze außerdem auf Schädlinge, damit Sie diese nicht ins Winterquartier einschleppen.

Wie sieht das ideale Winterquartier aus?

Ideal ist ein unbeheizter Wintergarten oder ein Kaltgewächshaus mit 2 bis 10 °C. In jedem Fall sollte das Winterquartier hell sein, denn der Oleander behält auch im Winter seine Blätter. Das gilt es zu bedenken, wenn die Kübelpflanze im Keller überwintert werden soll. Sie können aber auch mit einer künstlichen Belichtung mittels kaltweißen Leuchtstoffröhren nachhelfen, die max. 10 Stunden täglich (mit dem Tag-Nacht-Rhythmus) eingeschaltet sein dürfen. Generell gilt: Je dunkler der Raum, desto kälter soll die Temperatur sein. Damit beugen Sie nicht zuletzt auch einem Befall mit Schildläusen vor.

Sollten Sie kein geeignetes Winterquartier haben, wenden Sie sich an eine Gärtnerei in Ihrer Nähe. Viele Gärtnerein bieten einen Überwinterungsservice samt Abholung und Rücktransport an!

Wie viel soll ich im Winter gießen?

Gießen Sie im Winter nur so viel, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet – je nach Überwinterungstemperatur etwa einmal pro Woche.

Kann ich den Oleander auch draußen überwintern?

Ja, das geht. Allerdings ist das nur in milden Regionen und in geschützten Lagen zu empfehlen. Dazu benötigt die Pflanze natürlich etwas Schutz: Isolieren Sie den Topf gegen Frost, indem Sie ihn auf eine Styroporplatte stellen und mit einer Kokosmatte oder Luftpolsterfolie umwickeln. Die Krone schützen Sie, indem Sie die Äste zusammenbinden und beispielsweise mit Vlies oder Sackleinen umwickeln. Wichtig ist, dass das Material luftdurchlässig ist, um Schimmel und Fäulnis zu verhindern. Lassen Sie dabei unbedingt eine Gießöffnung frei.
Dicht an die Hauswand platziert und vor Niederschlag geschützt, sollte der Oleander so den Winter auch im Freien überstehen, sofern es keine längeren tiefen Frostperioden gibt.

Wann darf der Oleander wieder raus aus dem Winterquartier?

Beim Auswintern gilt Ähnliches wie beim Einwintern: Wetterprognosen beobachten und erst nach draußen übersiedeln, sobald die Temperaturen dauerhaft über –5 °C liegen. Auch im Frühjahr toleriert der Oleander leichte Fröste. Je kühler Sie Ihren Oleander überwintert haben, desto früher kann er wieder ausgewintert werden. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie die Eisheiligen Mitte Mai abwarten. Gewöhnen Sie die Pflanze erst langsam wieder an draußen und stellen Sie sie zunächst noch an einen geschützten, schattigen Platz.