Rosen abhäufeln und schneiden

Ein Artikel von Christiane Bartal | 20.02.2023 - 10:20
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Wenn der Winterling in voller Blüte steht, beginnen die Rosen bald mit dem Austrieb. Es wird langsam Zeit, um sie abzuhäufeln und zu schneiden © Christiane Bartal

Die ersten Frühlingsboten kündigen das Frühlingserwachen der Natur an: Zu den ersten gehören Haselnuss und Winterling. Ihre Blütezeit ist in milden Regionen ein guter Anhaltspunkt für den passenden Zeitpunkt, um die Rosen von ihrem Winterschutz zu befreien. In raueren Lagen gilt die Forsythienblüte als Gradmesser.

Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist und keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind, kann's losgehen: Jutesäcke, die die Krone der Hochstammrosen den Winter über geschützt haben, können Sie nun wieder entfernen, bevor die Gehölze beginnen auszutreiben. Wählen Sie dafür am besten einen bedeckten Tag, damit sich die Pflanzen langsam an die Frühlingssonne gewöhnen können. Auch angehäufelte Rosen können nun wieder abgehäufelt werden. Dazu wird einfach die Erde im Beet verteilt.

Tipp: Versorgen Sie Ihre Rosen nach dem Abhäufeln bzw. Schneiden mit einer Gabe Kompost oder Mist, damit sie gut in die Saison starten können!

Die wichtigsten Schnittregeln bei Rosen

Das Frühjahr ist auch die Zeit des Rosenschnittes. Spätestens Mitte März, sobald die Forsythien blühen, ist der Zeitpunkt dafür ideal. Durch diese jährliche Schnittmaßnahme bleiben die Rosen vital: Abgestorbene, kranke und beschädigte Triebe werden bis ins gesunde Holz entfernt, ein Neuaustrieb gefördert und die Pflanzen generell verjüngt. Durch die ausgelichtete Krone sinkt zudem die Anfälligkeit für Pilzerkrankungen wie Sternrußtau. Zur Vorbeugung sollten auch alte Blätter von der Pflanze und aus dem Beet entfernt werden – an ihnen können pilzliche Erreger sitzen.

• Achten Sie darauf, dass an der Pflanze möglichst viele Verzweigungen zweiter und dritter Ordnung vorhanden sind – an ihnen bildet die Rose die meisten Blüten.

• Hochstamm- und Beetrosen
werden bei schwach wachsenden Sorten auf 3 bis 4 Augen, bei stärker wachsenden Sorten auf 5 bis 6 Augen eingekürzt. Kranke Äste zur Gänze entfernen.

• Bei öfterblühenden Kletterrosen werden Triebe, die in die falsche Richtung wachsen, gänzlich entfernt. Verzweigungen zweiter oder höherer Ordnung auf 3 bis 5 Augen zurückschneiden.

• Bei einmalblühenden Kletterrosen ist ein Sommerschnitt empfehlenswerter.

Öfterblühende Strauchrosen werden ggf. ausgelichtet und alte Triebe auf einen jungen Trieb mit 3 Augen eingekürzt. Vorjahrestriebe (Langtriebe erster Ordnung) um ein Drittel einkürzen, Verzweigungen zweiter und dritter Ordnung auf 3 bis 5 Augen zurückschneiden. Totholz und kranke Äste zur Gänze entfernen.

Einmal blühende Strauchrosen werden nur ausgelichtet und dabei kranke Triebe entfernt. Ein Verjüngungsschnitt ist nur alle 6 bis 7 Jahre notwendig.

• Bei Edelrosen werden kräftige Triebe bis auf 5 Augen zurückgeschnitten. Schwächere Triebe bis auf 3 Augen einkürzen. Überflüssige Zweige und Wildtriebe zur Gänze entfernen.

• Bei Bodendeckerrosen ist lediglich alle 4 bis 5 Jahre ein Form- und Erhaltungsschnitt notwendig. Dabei werden blühfaule Exemplare mit einer Heckenschere um etwa die Hälfte zurückgeschnitten.

Tipp: Setzen Sie die Gartenschere leicht schräg und ca. 5 mm oberhalb einer Knospe an. Wählen Sie einen frostfreien, trockenen und bewölkten Tag – dann „verheilen“ die Schnittwunden besser.