So werden Sie das Moos los!

Ein Artikel von Christiane Bartal | 17.03.2019 - 16:53

Fühlt sich das Moos im Rasen einmal wohl, nützt auch Vertikutieren nichts. Stattdessen gilt es, die Wachstumsbedingungen rasenfreundlich zu gestalten, sodass erst gar keine Lücken in der Grasnarbe entstehen können.

Die häufigsten Ursachen für moosige Stellen im Rasen sind:

•  Verdichtung und Staunässe
•  Lichtmangel
•  Nährstoffmangel
•  Versauerung
•  Falsche Rasen-Saatgutmischung

Boden besanden

Während Rasengräser keine verdichteten und staunassen Böden vertragen, kommt Moos recht gut damit klar. Die Devise lautet daher: Geben Sie dem Rasen bessere Chancen und sorgen Sie für gute Bodenbedinungen!

Gerade in den obersten 10 bis 15 cm sollte der Boden gut durchlässig sein. Am nachhaltigsten erreichen Sie das durch Besandung: Mähen Sie dazu den Rasen im Frühjahr kurz und streuen Sie die betroffene Fläche 1 bis 2 cm hoch mit Sand. Sie können auch zuvor mit einer Heugabel Löcher stechen, in die der Sand dann einrieseln kann. Jährlich wiederholt, bessert sich die Bodenstruktur kontinuierlich durch Bioturbation, also die natürliche Durchmischung durch Regenwürmer und kleinere Bodenlebewesen. Nach 3 bis 5 Jahren sollte die Fläche saniert sein, sodass wieder Rasen angesät werden kann.

Auf diese Weise können Sie dem Moos auch vorbeugen: Bringen Sie auf der Rasenfläche Sand aus und verteilen Sie ihn gleichmäßig mit einem Rechen. Sie werden sehen: Nach wenigen Tagen ist der Sand verschwunden, und zwar in tieferliegende Bodenschichten.

Sollte die Trittbelastung an häufig begangenen Stellen zu stark sein, denken Sie über die Anlage eines Weges mit Trittsteinplatten nach.

Schattenverträgliche Bodendecker statt Rasen

Rasengräser lieben die Sonne. Zwar werden für „Problemstandorte“, etwa im Schlagschatten eines Gebäudes oder im dichten Schatten unter Bäumen, auch eigene Saatgutmischungen für Schattenrasen angeboten, moosanfällig bleiben sie aber dennoch.

Um sich und dem Rasen den aussichtslosen Kampf zu ersparen, sind Sie daher besser beraten, in dunklen Ecken auf Rasen zu verzichten und stattdessen schattenverträgliche Bodendecker zu pflanzen. Dazu gehören u. a. Immergrün (Vinca), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna), Waldsteinie (Waldsteinia ternata) oder Elfenblume (Epimedium).

>> Weitere Bodendecker für den Schatten

Rasen richtig düngen

Ein gut mit Nährstoffen versorgter Rasen ist konkurrenzfähiger gegenüber unerwünschten Unkräutern. Für die Frühjahrsdüngung ist ein organischer Rasendünger mit Langzeitwirkung ideal, der eine dichte Grasnarbe fördert. Im Spätsommer kommt dann ein kaliumbetonter Rasen-Herbstdünger zum Einsatz, der die Frostresistenz fördert und Pilzerkrankungen wie dem Schneeschimmel vorbeugt.

pH-Wert kontrollieren

Rasen verträgt auf Dauer keine allzu sauren Böden – viele Moosarten hingegen schon. Die langsame Versauerung ist allerdings ein natürlicher Prozess, der einerseits durch die Zersetzung von Rasenschnitt (dabei werden Huminsäuren frei) und andererseits durch die niederschlagsbedingte Auswaschung von Kalk aus dem Oberboden in Gang gesetzt wird. Je sandiger der Boden ist, desto weniger Pufferungsvermögen hat er.

Mittels speziellen pH-Testsets, die in Gartencentern und Baumärkten erhältlich sind, können Sie überprüfen, ob der pH-Wert des Bodens noch rasenfreundlich ist. Bei sandigen Böden sollte der pH-Wert nicht unter 5, bei Lehmböden nicht unter 6 liegen. Verbessern lässt sich der Wert – und damit die Wachstumsbedingungen für Gräser – durch die Ausbringung von kohlesaurem Kalk.

Aber Vorsicht: Kalken Sie aber erst, wenn Sie andere wachstumshemmende Faktoren ausschließen können. Es gibt nämlich auch Moosarten, die kalkhaltige Standorte sogar bevorzugen. Dazu zählen etwa einige Schönschnabelmoos-Arten.

Qualitätssaatgut zahlt sich aus

Wer zum An- oder Nachsäen günstige Rasen-Saatgutmischungen verwendet, riskiert, keine widerstandskräftige Grasnarbe zu bekommen. In manchen billigen No-Name-Produkten werden Rasenarten verwendet, die zwar rasch in die Höhe wachsen, aber leider nicht in die Dichte. Und dann hat Moos ein umso leichteres Spiel. Setzen Sie daher auf Qualitätsprodukte.

Häufiger, aber nicht zu tief mähen

Wöchentliches Mähen zwischen März und November beugt dem Mooswachstum vor. Stutzen Sie den Rasen dabei nicht kürzer als 4 cm.