Praxisvideo: Rosen richtig schneiden

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 31.03.2020 - 14:33
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Damit Ihre Rosen so prächtig blühen, sollten sie im Frühjahr zur rechten Zeit geschnitten werden © Garmasheva Natalia/Shutterstock.com

Als Starttermin zum großen Rosenschneiden gilt bekanntlich die Forsythienblüte. Aber eigentlich können Sie beginnen, sobald die Rose deutlich auszutreiben beginnt. Die Knospen sollten schon schwellen, die Blätter jedoch noch nicht austreiben, da sie beim Schnitt leicht abbrechen können. Schneiden Sie besser im Frühling und nicht im Herbst, da die Triebe über den Winter zurückfrieren könnten und Sie im nächsten Jahr noch tiefer hinunter schneiden müssten.

Rosenschnitt – darauf sollten Sie achten

Verwenden Sie stets ordentliches Werkzeug. Die Gartenschere sollte robust und vor allem scharf geschliffen sein, damit die Äste nicht gequetscht werden. Geschnitten wird wenige Millimeter oberhalb der Knospe. Dabei  den Trieb leicht schräg abschneiden.

Kaputtes, Verdorrtes und Triebe, die sich überkreuzen, sollten Sie komplett entfernen.  Dünne Triebe nehmen Sie mehr zurück bzw. schneiden Sie ganz weg und lassen die dickeren Jahrestriebe stehen. Diese gilt es, je nach Rosensorte mehr oder weniger zurückzuschneiden. Achten Sie beim Schnitt immer darauf, dass das letzte Auge nach außen schaut, damit der daraus austreibende Ast nach außen wächst und der Rosenstrauch eine schöne Wuchsform beibehält.

Welche Rose wird wie geschnitten?

Rosen haben unzählig viele Abstammungsmöglichkeiten und jede Rosen-Art hat ihren ganz individuellen Wuchs, von dem letztlich auch der Schnitt bestimmt wird.

Rambler-Rosen werden allenfalls im Spätherbst oder Frühling eingekürzt, falls sie sich zu ungebärdig entwickelt haben. Würden Sie sie stark zurückschneiden, gäbe es erst im darauffolgenden Jahr wieder Blüten, da sie ihre kurzen Blütentriebe an den Verzweigungen des Vorjahres bilden.

Kletterrosen haben ähnliche Pflegeansprüche. Ab und zu müssen Sie sich die Arbeit antun und einen gründlichen Auslichtungsschnitt vornehmen. Das bedeutet, grau und dürr aussehendes Holz herauszuschneiden. Wollen Sie vermeiden, dass Kletterrosen irgendwo hoch oben eine reiche Blüte haben, unten aber nackt und kahl sind, müssen Sie die Pflanzen ab und zu stark beschneiden, damit sie aus der Veredlungsstelle heraus wieder kräftige neue Triebe bilden.
Allgemein lässt sich sagen: Kletterrosen werden in den ersten drei Jahren um ein Drittel gekürzt. Schwächere Zweige dürfen Sie kräftiger zurückschneiden oder entfernen. Bei betagteren Kletterrosen die ältesten Triebe, die kaum noch Blüten tragen, komplett herausnehmen. Die verbleibenden Triebe über dem zweiten oder dritten gut sichtbaren Auge zurückschneiden.

Einmalblühende Rosen wie z. B. historische Rosen blühen am vorjährigen Holz und sollten Sie erst nach der Blüte schneiden. Würden Sie die Triebe jetzt im Frühling einkürzen, würde die Rose heuer nicht mehr blühen.

Wildrosen blühen nur am einjährigen Holz und werden nur bei Bedarf etwa alle drei Jahre ausgelichtet und somit verjüngt. Dazu die ältesten Triebe an der Basis entfernen.

Bodendecker- und Kleinstrauchrosen können Sie ruhig stark auf etwa 15 cm einkürzen. Dabei sollten danach noch ein bis zwei Augen pro Trieb vorhanden sein.

Nicht ganz so tief, jedoch genauso beherzt wie Bodendeckerrosen, können Sie auch Beetrosen, wie etwa Floribunda- und Polyantharosen, zurückschneiden. Je nach Wuchskraft der Sorte werden die sechs bis sieben stärksten Triebe auf 20 bis 40 cm gekürzt. Alle restlichen Äste entfernen Sie einfach. Wüchsigere Sorten sollten Sie weniger tief schneiden, denn sonst treibt die Pflanze noch stärker aus. Bei Edelrosen und Teehybriden verfahren Sie nach dem gleichen Schema, wobei auf das starke Gerüst zurückgeschnitten wird.

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Ist kein Frost mehr zu erwarten, werden die sechs bis sieben stärksten Triebe der Beet- und Edelrosen über der zweiten oder dritten Knospe geschnitten. Alle restlichen Äste werden entfernt © GARTEN+HAUS

Hochstammrosen sind auf einem Wildrosenhochstamm veredelte Edel- oder Floribundarosen und werden wie Beetrosen geschnitten. Damit die Hochstammrose ihre kugelige  Form erhält, können Sie die Zweige radikal auf 20 cm einkürzen. Außerdem sollten Sie regelmäßig Triebe, die am Stamm und vom Boden her austreiben, entfernen.

Strauchrosen werden im Frühjahr auf kräftiges Holz zurückgeschnitten, wobei Sie selbst entscheiden können, welchen Umfang die Rose später haben soll. Als Faustregel gilt: Bei Strauchrosen werden die längeren Triebe um ein Drittel zurückgeschnitten. Ältere Triebe, die kaum noch Blüten tragen, werden in Bodennähe abgeschnitten.
Um bei älteren Exemplaren eine Verjüngung anzuregen, schneiden Sie jedes zweite Jahr ein bisschen tiefer, achten aber immer auf einen rundum gleichmäßigen Schnitt, damit der blühende Rosenstrauch später eine schöne Form hat.

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Bei Strauchrosen werden die längeren Triebe um ein Drittel bis die Hälfte zurückgeschnitten. Ältere Triebe, die kaum noch Blüten tragen, werden in Bodennähe abgeschnitten © GARTEN+HAUS

Wie Sie Strauchrosen am besten zurückschneiden, zeigen wir in unserem Praxisvideo: