Zitruspflanzen überwintern – wann und wie?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 23.10.2020 - 09:02
shutterstock_1665902419.jpg

Zitruspflanzen können entweder kühl und dunkel bei 2 bis 10 °C oder warm im beheizten Wintergarten überwintert werden. Je wärmer der Standort, desto heller sollte er sein © nnattalli/Shutterstock.com

Der richtige Zeitraum für das Einräumen der Kübelpflanzen ist jedes Jahr ein Eiertanz: Einerseits ist jeder frostfreie Tag, den Zitrusbäumchen draußen verbringen können, förderlich für ihre Gesundheit, andererseits muss das Übersiedeln dann schnell gehen, wenn die ersten Frostnächte prognostiziert werden. Daher: Im Spätherbst den Wetterbericht genau verfolgen, dann kann nichts schiefgehen.

Das richtige Winterquartier

Ideal ist ein Raum mit 2 bis 10 °C, wobei gilt: Je kühler die Temperatur, desto weniger Licht benötigt die Pflanze während der Wintermonate. Optimale Winterquartiere sind beispielsweise ein unbeheiztes Gewächshaus mit leicht schattierten Fenstern oder eine helle Garage.

Ungünstig sind Temperaturschwankungen
, auf die die Pflanzen empfindlich reagieren. Auch der Temperaturunterschied zwischen Wurzeln und Krone sollte minimal sein: Sonnenschein durchs Fenster würde die Photosynthese in Gang setzen, während sich die Wurzeln über dem kühlen Boden noch im Ruhemodus befinden und kein Wasser nachliefern können. Die Folge: Die Blätter fallen ab. Abhilfe schafft die Schattierung der Fenster sowie eine isolierende Styroporunterlage unter den Töpfen.

Was noch zu beachten ist

Zitrusbäumchen sind im Winterquartier anfällig auf Schädlinge, v. a. Spinnmilben, Schildläuse und Wollläuse. Es lohnt sich daher, vorzubeugen und die Pflanzen schon beim Einräumen prophylaktisch mit einem biologischen Mittel auf Ölbasis zu behandeln. Im Spätherbst sollten auch nicht ausgereifte Triebe, erkennbar an der gelbgrünen Farbe, entfernt werden. Der eigentliche Rückschnitt wird dann erst vor dem Ausräumen im Frühjahr durchgeführt.

Im Winterquartier wird das Gießen reduziert: je niedriger die Raumtemperatur ist, desto weniger. Erst, wenn sich die Erde trocken anfühlt, sollte die nächste Wassergabe erfolgen.

Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, dürfen die Zitrusbäumchen wieder ins Freie – zunächst an einen schattigen Platz, um die Pflanzen langsam an die geänderten Bedingungen zu gewöhnen, und erst nach etwa einer Woche an einen sonnigen, geschützten Standort. Der Temperaturunterschied zwischen Winter- und Sommerquartier sollte dabei nicht mehr als 10 °C betragen. Im Zuge des Auswinters können die Bäumchen auch umgetopft werden – mindestens alle 2 bis 3 Jahre sollte das geschehen.

Praxisvideo: Zitruspflanzen richtig überwintern