Boden nur lockern statt umgraben

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 21.09.2021 - 10:46
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Zum Lockern des Bodens einfach mit der Grabegabel in die Erde stechen und leicht hin- und herbewegen. Die Schichtung des Bodens bleibt so unverändert © xactive/Shutterstock

Früher war es üblich, die Beete mit dem Spaten ordentlich umzugraben, sodass der Frost die Erde feinkrümelig macht. Das ist zwar richtig, Umgraben ist aus mehreren Gründen jedoch nicht ideal – und wirkt sich sogar negativ auf die Bodengesundheit aus. Und: Lockere, sandige oder „normale“ Böden brauchen ohnehin nicht umgestochen zu werden. 

Warum Umgraben nicht ideal ist

  • Bodenlebewesen gehen verloren
    Umgraben bringt das überaus wichtige Bodenleben durcheinander: Ober­flächennahe Organismen gelangen dabei in tiefere, für sie zu sauerstoffarme Schichten und gehen ein. Diese Kleinstlebe­wesen sind allerdings unabdingbar für einen gesunden, fruchtbaren Boden.
  • Weniger Winterquartiere für Schnecken
    Im Spätsommer beginnen die Nacktschnecken, im Garten ihre Eier abzulegen, die dann überwintern. Wer die Beete umgräbt, fördert so die Schneckenplage, da sich in den Hohlräumen ideale Winterquartiere auftun.
  • Weniger kraftraubend
    Wozu also umgraben, wenn es vor allem Nachteile mit sich bringt? Den Boden mit der Grabegabel zu lockern oder leicht zu hacken ist weitaus weniger anstrengend. Sie sparen also Kraft, Nerven und Zeit.

OK, nicht umgraben – aber was dann?

Es ist völlig ausreichend, die Beete mit einem Kultivator oder Sauzahn gründlich durchzuziehen oder – wer unbedingt den Boden auflockern möchte – mit der Grabe­gabel in die Erde hineinzustechen und diese nur leicht hin-­ und herzubewegen.

Arbeiten Sie gleichzeitig etwas Sand und Kompost ein, um die Bodenstruktur nachhaltig zu verbessern. Bei dieser Gelegenheit können Sie gleich größere Steine sowie Unkraut­ oder Ernte­reste herausklauben. Während der Saison immer wieder mulchen, um den Boden zu schützen und gleichzeitig zu verbessern.

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