Gurken: Gefleckte und trockene Blätter?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 03.08.2022 - 18:40
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So zeigt sich ein Spinnmilbenbefall an einer Gurkenpflanze: Die anfangs kleinen hellen Punkte verbinden sich zu großen Flecken. Letztlich vertrocknen die Blätter © Christiane Bartal

Schauen Sie einmal genauer hin: Wenn die anfangs hell gesprenkelten, später großflächig verfärbten und vertrockneten Blätter Ihrer Gurkenpflanze noch dazu kleine Gespinste, häufig im Bereich des Stielansatzes, aufweisen, ist der Täter entlarvt: Spinnmilben sind am Werk.

Leider erkennt man einen Befall mit den winzigen Schädlingen erst, wenn die Pflanze bereits deutliche Symptome zeigt: silbrige bis gelbe Flecken an den Blättern als Folge der Saugtätigkeit der Spinnmilben, dazu feine Gespinste zwischen den Blattachseln und an den Blatträndern. In weiterer Folge können stark befallene Blätter absterben und vertrocknen einfach an der Pflanze.

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Bei genauem Hinsehen zeigt sich ein feines Gespinst. Es ist vor allem an der Blattbasis zu finden © Christiane Bartal

Was einen Spinnmilbenbefall fördert bzw. verhindert

Spinnmilben lieben warme, trockene Verhältnisse. Sie treten deshalb bevorzugt an Gurken-, Paradeiser- und Paprikapflanzen in Gewächshäusern, aber auch beispielsweise an einem geschützten Standort am Balkon oder unterm Vordach auf. Heiße Sommertage fördern einen Befall zusätzlich.

Vorbeugend bzw. unterstützend zu anderen Bekämpfungsmaßnahmen sollten Sie daher für eine höhere Luftfeuchtigkeit sorgen. Bei einem akuten Befall kann es helfen, die Pflanze für einige Tage mit einer ausreichend großen, transparente Plastikfolie zu umwickeln bzw. im Gewächshaus durch Besprühen für eine höhere Luftfeuchtigkeit zu sorgen.

Auch eine zu stickstoffbetonte Düngung fördert einen Spinnmilbenbefall. Kalium hingegen stärkt die Widerstandskraft der Pflanzen.

Schnelle Hilfe mit Hausmitteln

Gartenschlauch
Sofern es der Standort der Gurkenpflanze erlaubt, spritzen Sie die ganze Pflanze vorsichtig mit dem Gartenschlauch ab, vor allem die Blattunterseiten. Danach täglich, am besten frühmorgens oder spätabends, die Blätter mit Wasser besprühen. Das mögen die (noch vorhandenen) Spinnmilben nämlich gar nicht.

Seifenlösung
Mischen Sie 1 EL flüssige Schmierseife (oder geriebene Kernseife) in einer Sprühflasche mit 1 l warmem Wasser. Gut schütteln und die von Spinnmilben geplagte Pflanze damit besprühen – vorrangig die befallenen Blattareale. Nicht bei Sonnenschein anwenden – wählen Sie die frühen Morgen- oder späten Abendstunden bzw. bedeckte Tage. Wiederholen Sie die Anwendung nach 2 sowie 4 Tagen.

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Besprühen Sie vor allem die besonders betroffenen Bereiche mit einer Seifenlösung © Christiane Bartal

Nachhaltige Maßnahmen

Brennnesseljauche zur Pflanzenstärkung
Um die Widerstandskraft der Gurkenpflanze zu erhöhen, gießen Sie sie regelmäßig mit selbst angesetzter Brennnesseljauche (1:10 mit Wasser verdünnt). Auch das Besprühen der Blätter stärkt die Pflanze und vergrämt Spinnmilben.

Gleichmäßige Wasserversorgung
Gurken sind verhältnismäßig durstige Pflanzen. Gerade an heißen Sommertagen mit hoher Verdunstungsrate ist daher eine ausreichende Wasserversorgung wichtig. Tipp: Eine Mulchschicht hilft, das Gießwasser länger im Boden zu halten.

Hohe Luftfeuchtigkeit
Wie bereits erwähnt, mögen Spinnmilben keine Feuchtigkeit. Durch regelmäßiges Besprühen der Blätter lässt sich ein Befall vorbeugen.

Gewächshaus lüften
Sorgen Sie im Gewächshaus für eine gute Durchlüftung. Das beugt neben dem Spinnmilbenbefall auch anderen Pflanzenkrankheiten vor.

Natürliche Feinde

Die natürlichste Lösung wäre, die natürlichen Fressfeinde der Spinnmilben durch eine naturnahe Gartenbewirtschaftung und -gestaltung zu fördern. Dazu gehören beispielsweise Raubmilben, Gallmücken, Florfliegen, Marienkäfer und Laufkäfer. Für das Gewächshaus kann man die Nützlinge auch kaufen und gezielt einsetzen.

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