So fördern Sie Schmetterlinge im Garten

Ein Artikel von Kristina Kugler | 27.04.2022 - 13:33
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Rainfarn und andere Wildblumen locken Schmetterlinge wie Tagpfauenauge und Admiral in den Garten © Dmitriy Os Ivanov/Shutterstock

Wer nur Thujenhecken und einen kurz geschorenen Rasen in seinem Garten hat, braucht sich nicht zu wundern, dass weit und breit kein Schmetterling zu sehen ist. Wie die meisten anderen tierischen Gäste sind auch Falter auf einen vielfältigen Lebensraum angewiesen. Sie benötigen die richtigen Nahrungsquellen, Unterschlupf vor ungünstiger Witterung, Überwinterungsplätze, Orte, an denen sie ihre Eier ablegen und sich verpuppen können sowie ­genug freien Raum, um sich zu entfalten und zu paaren.

Ihr Weg zum Schmetterlingsgarten

  • Das Wichtigste bei einem Schmetterlingsgarten ist der absolute Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger.
  • Sorgen Sie für viele unterschiedliche Lebens­räume in Ihrem Garten, etwa eine Wildsträucherhecke als Nahrung und Versteck sowie einen kleinen Teich, an dessen schottriger Flachwasserzone die Insekten ihren Durst löschen können. In den Spalten und Ritzen einer Trockensteinmauer finden Schmetterlinge willkommene Schlupfwinkel, die sie als Tag-, Nacht- oder Winterquartier nutzen. Ein Reisighaufen bietet Schutz vor Wind und Wetter sowie einen sicheren Ort für die Verpuppung und/oder Überwinterung.
  • „Unordnung“ darf sein! Lassen Sie im Herbst etwas Laub unter Bäumen und Sträuchern liegen, da Eier, Puppen und Raupen der Falter darin überwintern. Auch Fallobst sollten Sie nicht gleich entfernen: Manche Schmetterlinge wie z. B Admiral oder C-Falter freuen sich über die vergorenen Säfte. An gereiften Samen- bzw. Fruchtständen von Stauden und Einjährigen finden sich oft Schmetterlingsgelege, Puppen oder Gespinste von Raupen, die dort den Winter überdauern.
  • Verzichten Sie im Herbst auch auf eine Bodenbearbeitung. Einige Schmetterlingsraupen, wie z. B. jene der Eulenfalter, ziehen sich zur Verpuppung in den Boden zurück, um dann im nächsten Jahr als Imago Ihre Blumen zu bestäuben.
  • Setzen Sie hauptsächlich heimische Pflanzen und gegebenenfalls Sorten mit ungefüllten Blüten.
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  • Sorgen Sie für ein langes und vielfältiges Blütenangebot! Erwachsene Schmetterlinge haben einen langen Saugrüssel, mit dem sie auch aus langröhrigen Blüten den wertvollen Nektar bergen können. Im Frühling spenden z. B. Lichtnelke, Steinkraut, Veilchen, Schlüsselblume, Blaukissen und Gänsekresse wertvolle Nahrung. Im Sommer folgen Flockenblume, Phlox, Sonnenblume, Igelkopf, Spornblume, Eisenkraut und Zinnie mit ihrer Blütenpracht. Im Herbst können sich die Falter schließlich noch an den Blüten von Nachtkerze, Herbstaster, Fetthenne und Kreuzkraut laben. Am liebsten sind Schmetterlingen aber heimische Wildblumen wie z. B. Disteln, Skabiosen, Kartäusernelke, Johanniskraut, Flockenblume und Wilder Majoran.
  • Wichtige Futterpflanzen für Raupen sind beispielsweise die Gewöhnlichen Kratz­distel oder Brennnesseln.  Insbesondere die Große Brennnessel ist für 36 Falter-Arten von Bedeutung. Die Raupen von u. a. Admiral, Kleinem Fuchs, Landkärtchen und Tagpfauenauge fressen liebend gerne ihre Blätter. Dafür, dass auch Brombeere, Himbeere, Weide, Fetthenne, Faulbaum, Schlehe, Phlox und Ginster zu den Raupenfutterpflanzen gehören, haben wahre Naturgärtner und Schmetterlingsfreunde sicherlich Verständnis.
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Das Taubenschwänzchen gelangt mit seinem langen Saugrüssel sogar in die tiefe Kronröhre der Bleiwurz © rubacolor/Shutterstock

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