Herbstarbeiten? Natur schonen statt stören!

Ein Artikel von Alexandra Pickner | 22.09.2025 - 10:30
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© Barbara Buderath/Shutterstock.com

Vertrocknete Pflanzenteile bieten nämlich einen wichtigen Schutz für die Wurzelbereiche gegen Frost und Feuchtigkeit. Gleichzeitig sind sie unverzichtbar für zahlreiche tierische Bewohner: Hohle Stängel dienen Insekten als Unterschlupf zum Überwintern oder zur Eiablage. Vögel finden in den Samen und den vertrockneten Blüten wertvolle Nahrung, während Kleintiere Schutz in der bodennahen Laub- und Stängelschicht suchen.

Auch optisch tragen die winterlichen Pflanzenreste zur Gartenästhetik bei: Obwohl sie ihre Farbe verlieren, bleiben Stauden und Gräser in Form erhalten und formen im Raureif- und Schneekleid reizvolle Strukturen. So gewinnt der Garten auch im Winter mit seiner natürlichen Gestaltung und dem geschützten Lebensraum für Tiere an Schönheit und Funktion – ein Grund mehr, die Schere im Herbst liegenzulassen.

Bitte nicht!

Laubsauger und Laubbläser sollen den Garten schnell sauber machen, bringen aber vielen Tieren den Tod. Mit Luftgeschwindigkeiten von bis zu 400 km/h saugen oder blasen sie nicht nur Blätter, sondern auch zahlreiche Insekten und andere Kleintiere mit fort. Bei trockenem Wetter wirbeln sie zudem viel Staub auf und erzeugen eine Lautstärke von bis zu 120 Dezibel, was der Geräuschbelastung eines Presslufthammers oder des Starts eines Flugzeugs entspricht. Aufgrund der extremen Lärmbelastung sind Laubbläser in einzelnen Städten bereits verboten worden. Eine umweltschonendere Alternative ist der klassische Rechen: Damit bleibt das Laub teilweise liegen, wodurch wertvolle Lebensräume für Bodenbewohner erhalten bleiben. Laubhaufen an ruhigen Gartenecken sowie unter Büschen und Bäumen bieten kleinen Säugetieren, Amphibien und verschiedenen Insekten wichtige Rückzugsmöglichkeiten für den Winter.

Auch bei der Gartenpflege mit Rasenmährobotern ist Vorsicht geboten. Diese autonomen Geräte mähen oft, während die Menschen schlafen, und sind kaum zu stoppen. Leider werden dabei nachtaktive Tiere wie Igel und Kröten häufig verletzt oder getötet, da die scharfen Messer der Roboter die Tiere schwer schädigen können. Das bestätigen steigende Zahlen bei Igelauffangstationen, die eine Zunahme von Verletzungen in Zusammenhang mit Rasenmährobotern verzeichnen. Deshalb empfehlen Experten, den Rasen lieber selbst zu mähen oder nur am Tag den Rasenroboter laufen zu lassen.