Stauden und Ziergräser erst im Frühjahr zurückschneiden

Ein Artikel von Christiane Bartal | 05.09.2023 - 08:40
shutterstock_1801164958.jpg

Ungeschnittene Stauden und Gräser schützen nicht nur sich selbst vor Frost und bieten Nützlingen Unterschlupf – sie sorgen im Herbst und Winter auch für Struktur im Garten © David_Maddock/Shutterstock

Auch wenn sie im vergehenden Sommer nicht mehr allzu hübsch aussehen – lassen Sie abgeblühte Stauden und braune, trockene Halme der Ziergräser stehen. Sie erfüllen im Herbst und Winter noch zwei wichtige Funktionen:

1. Frostschutz
Vertrocknete Pflanzenteile dienen Stauden und Gräsern als natürlicher Winterschutz, indem sie das empfindliche Herz der Pflanze vor Frost und Winternässe bewahren. Ziergräser werden zusätzlich fest zusammengebunden, damit das Niederschlagswasser außen abfließen kann und die Mitte, das „Herz“, möglichst trocken bleibt.

2. Unterschlupf für Nützlinge
In den Hohlräumen von Halmen finden nützliche Insekten Schutz vor Fressfeinden und vor der winterlichen Witterung. Andere Insekten, etwa die Schmetterlingspuppen des Schwalbenschwanzes, sitzen mit ihrem Kokon außen an den Halmen und warten so im Ruhemodus auf die warmen Frühlingstemperaturen. In einem „aufgeräumten“ Garten würden sie kaum geeignete Strukturen zum Überwintern vorfinden.

Spätestens, wenn der erste Raureif die Halme glitzernd überzieht, werden Sie froh sein, nicht zur Schere gegriffen zu haben.

Eine Ausnahme gibt es jedoch: Sehr wohl im Herbst zurückgeschnitten werden kranke Pflanzenteile, etwa von Mehltau befallener Phlox. Durch das Entfernen der von Sporen und anderen Krankheitserregern befallenen oberirdischen Pflanzenteile lässt sich der Befall im kommenden Jahr etwas eindämmen. Dazu sollte das Schnittgut jedoch in der Biotonne oder im Hausmüll (und nicht auf dem Kompost) entsorgt werden.

Wann also zurückschneiden?

Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt von Stauden und Ziergräsern ist im Frühjahr, kurz vor dem Neuaustrieb (je nach Witterung im Februar oder März). Bis dahin sind die alten Pflanzenteile häufig derart eingetrocknet, dass sie vielfach mit den Händen herausgezupft werden können. Bei härteren Halmen greifen Sie zur Gartenschere und setzen diese möglichst bodennah an. Achten Sie dabei darauf, das Herz der Pflanzen nicht zu verletzen.

>> Ziergräser vor dem Austrieb schneiden
>> 7 wichtige To-do's für die Staudenpflege im Herbst
>> Die 10 schönsten Herbststauden